Rezension

Städte unter Glas, Gefallene und ein Dorfprinz!

Blutengel - verlassen -

Blutengel - verlassen
von Andrea Ego

Bewertet mit 5 Sternen

Spannende Dystopie um Gefallene

Der Schreibstil ist spannend, fantastisch und überraschend.

Das Cover zeigt eine Frau mit schwarzen Flügeln und blauem Haar, in ihr rechten Hand scheint sie ein blau leuchtendes Schwert zu halten. Sie steht auf einem kargen Felsen und im Hintergrund sind nur Wolken zu sehen.

Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende Dilogie der Autorin.

Fazit:
Dies ist ja nicht der erste Roman der Autorin und ich war gespannt was mich in diesem Auftakt Band einer Dilogie erwarten würde. Auch wenn das Cover auf einen Fantasy Roman schließen lässt, handelt es sich eigentlich um eine Dystopie (Endzeit Geschichte). Wie immer bei ihren Romanen ist mir der Einstieg leichtgefallen.

Zur Handlung: wie meist haben die Menschen wieder Mist gebaut in einer fernen Zukunft, diesmal durch Genmanipulation die völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Die Menschen haben sich in hermetisch abgeriegelten Städten mit hohen Mauern und Glaskugeln verschanzt. Kindern bei den sich Genveränderungen zeigen werden aussortiert und müssen im Untergrund leben. Vor den Mauern unter Einsatz ihres Lebens die Felder der Stadt beschützen.

Wir lernen Aelys (eine Gefallene) kennen, auch sie wächst im Untergrund (in den Katakomben der Stadt) auf. Sie vertraut niemand. Freundschaft nicht erwünscht – denn sie könnte schon am nächsten Tag durch den Tod enden. So ging es ihr mit ihrer einzigen Besuchsperson. Bei einem Angriff muss sie allerdings flüchten und findet sich in einem Dorf, außerhalb der Stadt wieder. Denn man hat sie schwer verletzt im Wald aufgelesen und in letzter Minute gerettet.

Aelys war mir von Anfang an sympathisch und ich fand sie toll als Protagonistin. Unter den Gefallenen hat sie einen schweren Stand als Mädchen / junge Frau, oft belächelt. Aber sie ist eine begnadete Jägerin und auch Kämpferin, hat so manch anderen Gefallen überlebt. Aber mit Vertrauen hat sie es nicht so wirklich, auch den Menschen im Dorf traut sie nicht blind. Sie macht sich erst ein Bild, nur Kaer gegenüber scheint sie naiv und blind zu sein. 

Kaer ist so was wie der Prinz des Dorfes, aber so recht traue ich ihm nicht. Zu nett – er hat bestimmt etwas zu verbergen. Trotzdem hat Kaer etwas an sich, ich würde jetzt nicht sagen, dass ich ihn unbedingt sympathisch finde. Aber im Prolog und im Epilog, die aus seiner Sicht geschrieben sind, erfährt man Dinge und da kam dann doch so etwas wie Verständnis für ihn auf.

Mich konnte die Handlung und auch die Protagonisten begeistern, es war durchgängig auf einem hohen und spannenden Niveau geschrieben bis zum Ende hin, das mit einem Cliffhanger endet – man ist gespannt wie es im zweiten Band „Rachefürste -Vergessen“ weiter gehen wird mit der Geschichte um Aeyls und Kaer.

Denn es bleiben für mich noch so ein paar Fragen bzw. Unstimmigkeiten: die Bewohner des Dorfes haben auch ein Geheimnis, genau wie mit den Katakomben und ihren Bewohnern etwas nicht stimmen kann. Vielleicht wird uns die Autorin mit spannenden Details und Wendungen in Band 2 überraschen.

Eine Liebesgeschichte ist auch enthalten, aber sie läuft im Hintergrund und ist nicht der wichtigste Aspekt des Romans.

Ein gelungener Auftakt einer Dilogie, mit ansprechendem Cover und einem tollen Roman, hierfür vergebe ich gerne 5 Sterne und bleibe gespannt auf Band 2.