Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Musso, G: Engel im Winter - Guillaume Musso

Ein Engel im Winter
von Guillaume Musso

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich mag Guillaume Mussos Bücher sehr, vor allem wegen seiner spannenden Geschichten verknüpft mit einem Hauch Magie und wegen des tollen und sehr eigenen Schreibstils.

Dies war der erste erschienene Roman von Guillaume Musso und vielleicht ist das der Grund, dass er mich nicht richtig überzeugen konnte. Der Klappentext hat mich noch angesprochen, doch was dann aus der Geschichte geworden ist, konnte mich nicht überzeugen. Die Mischung aus Liebesgeschichte, Entwicklungsroman und Abenteuer war mir einfach zu viel, die Botschaft, sein Leben zu leben und zu genießen, denn es könnte rasch vorbei sein, zu sehr mit dem Zaunpfahl gewunken. In späteren Büchern ist es dem Autor besser gelungen, eine Botschaft zu vermitteln, ohne dabei zu übertreiben.

Den Schreibstil kann zwar schon als der von Guillaume Musso zu erkennen, aber längst ist er nicht so ausgefeilt wie in seinen kommenden Büchern und vermag mich noch nicht richtig zu fesseln. Doch er liest sich leicht und flüssig, außerdem schreitet die Geschichte rasch voran, so dass ich das Buch in wenigen Tagen beendet hatte.

Der Protagonist Nathan ist mir leider gar nicht sympathisch. Das immer wieder Betonen, wie schwer er für seinen Erfolg arbeiten musste, um auch gesellschaftlich einen gewissen Rang zu erhaschen, hat mich genervt. Seine Exfrau hat schon Recht – wichtig ist doch nicht eine gesellschaftliche Stellung, sondern das Miteinander und die Beziehungen der Menschen untereinander. Doch er ändert sich, als er die Botschaft des geheimnisvollen Arztes erhält und glaubt, bald sterben zu müssen. Doch seine Wandlung war mit zu extrem, vom egoistischen Staranwalt wird er zum aufopferungsvollen Vater du Schwiegersohn, der alle Schuld auf sich nimmt.

Die anderen Figuren waren mir ein wenig zu blass gezeichnet und ließen sich gut in Schubladen packen. Die reiche Tochter Mallory, die in sozialen Projekten aufblüht, der Schwiegervater, der den Ehemann seiner Tochter einfach nicht leiden kann und ihm das Leben schwer macht und schließlich noch das liebe Töchterchen, das wohlerzogen, schlau und artig daherkommt (auch wenn sie wirklich sehr niedlich war.)

Das klingt jetzt alles sehr negativ, aber nur, weil ich weiß, dass der Autor es besser kann und mich mit seinen nachfolgenden Romanen auch überzeugen konnte. So fällt diesmal die Bewertung etwas schlechter aus, dennoch – es ist ein gutes Buch, das unterhält und das schon erahnen lässt, welches Potential in dem Autor steckt. Von mir 3,5 Sterne.