Rezension

Traumhaftes Lütteby, so viel mehr als Meer

Die Liebe tanzt barfuß am Strand -

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
von Gabriella Engelmann

Was soll ich sagen, ich bin verliebt in Lütteby. In das idyllische Örtchen mit den Giebelhäusern, seinen Bewohnern, den kleinen Geschäften, Amelie´s Café und Federico´s Restaurant, die den kleinen Marktplatz umgeben. Für 320 Seiten war ich Teil dieser kleinen, eingeschworenen Gemeinde. Jeder hilft jedem und die Gemeinschaft steht an erster Stelle. Doch wo jeder jeden kennt gibt es auch jede Menge Klatsch und Tratsch, so verbreitet sich das ein oder andere Wissen wie ein Lauffeuer und führt leider auch zu jede Menge Missverständnissen. So idyllisch und heimelig das Örtchen auch ist, so hat es doch mit dem Rückgang des Tourismus mehr und mehr zu kämpfen. Frischer Wind muss her. Genau den erfährt Lütteby durch Jonas Christensen, den attraktiven Tourismus-Manager, der die vorübergehende Vertretung des verunfallten Thorsten, als Chef der Touristeninformation übernimmt. Der anfangs etwas arrogant wirkende Jonas wird schon nach kurzer Zeit deutlich offener und gefällt Lina immer mehr. Diese lebt seit einer Jahre zurückliegenden Trennung wieder im Ort bei ihrer Großmutter Hendrikje. Ihre Mutter hat sie als Baby verlassen und ihren Vater kennt sie nicht. Das schmerzt nicht nur sie, sondern auch ihre Großmutter. Die beiden haben ein inniges Verhältnis. Auch über ihre Jugendliebe ist sie nicht hinweg.
Ihre beste Freund Sinje, die Pastorin holt Lina mit ihrer ansteckenden Energie aus so manchem Tief heraus. Doch auch Sinje, die kurz vor der Hochzeit mit Gunnar steht, ist zunehmend verunsichert. Außerdem hat sie einen unbekannten Verehrer, der ihr Briefe schreibt, wer ist der geheimnisvolle „L“? Und dann taucht auch noch Olaf, Lina´s Jugendliebe auf.
Mit „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ hat Gabriella Engelmann mit ihrem bildhaften und liebevollen Schreibstil einen wunderschönen Auftakt zu einer neuen Reihe geschrieben, die mich gedanklich in den fiktiven Ort Lütteby verbracht hat. Sowohl das hyggelige Küstenstädtchen sowie die authentisch geschilderten Anwohner haben mir sehr gefallen. Genau das richtige, um ein klein wenig abzuschalten.
Gefallen hat mir auch die alte Legende mit der Fehde zwischen Grotersum und Lütteby, die seit einer Jahrhundertflut im Jahr 1634 besteht. Seit dem Zeitpunkt steht eine Liebe zwischen Bewohnern beider Orte unter keinem guten Stern.

Mein Fazit:
Dieser Beginn der neuen Reihe „Zauberhaftes Lütteby“ ist ein wunderbar warmherziges Wohlfühlbuch mit tollen Charakteren und einem wunderschönen Setting. Strandfeeling pur ist garantiert. Die Autorin lässt ihre Liebe zu Norddeutschland in jeder Faser des Buches durchblicken und verfeinert diese mit typischen Lebensweisheiten und Sprüchen.
Das Buch endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, der mich im ersten Moment wortlos auf das Buch starren ließ. Zum Glück kommt im Mai schon Teil 2 heraus, was mich mit dem abrupten Ende wieder versöhnt.