Rezension

Begeisterung die mitreißt

Die Göttliche Komödie -

Die Göttliche Komödie
von Daniele Aristarco

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Göttliche Komödie: Die ersten Schritte in den dunklen Wald" ist Biographie und literatur-philosophische Einführung in Alighieris Werk.

Auf den berauschend bebilderten Seiten schildert Autor Daniele Aristarco zunächst, wie er der Göttlichen Komödie verfiel. Als er neun Jahre alt war. Obwohl seine Eltern dagegen waren, dass er das Buch las. Er las es heimlich. Und die gelesenen Verse ließen sie ihn nie mehr los.

Nun stellt er uns Dante Alighieri vor. Zieht Parallelen vom Leben des Autors zu dessen Werk. Erklärt, was eine Allegorie ist. Stellt einige Bilder vor, die für die Göttliche Komödie wichtig sind. Geht der Frage nach, warum sie überhaupt Komödie heißt. Was dieses Wort eigentlich bedeutet. Fragt, warum sich Dante mit dem Tod beschäftigte. So intensiv, dass er in seinem Werk auf die Reise ins Reich des Todes geht.

Wir erfahren, warum sein Buch den uns bekannten Titel trägt. Dass Alighieri bewusst in einfacher Sprache schrieb. Dass er Freunde und berühmte Persönlichkeiten in seine Geschichte webte. Aristarco packt sein Kinderbuch voll mit Wissen über Werk und Schöpfer. Hier präsentiert er biografische Hintergrunddetails. Dort philosophische Grundlagen.

„Die Göttliche Komödie: Die ersten Schritte in den dunklen Wald“ ist Biographie und literatur-philosophische Einführung in Dante Alighieris Werk. Der Text des Bilderbuches ist nicht leicht zu lesen. Nicht intuitiv zu verstehen. Doch sprüht er vor Begeisterung. Diese Begeisterung riss auch meinen Vize (5) mit. Über die Hälfte des Buches ließ er sich vorlesen, bevor er fragte: „Wann geht es denn endlich los“. Da fiel mir erst auf, dass er auf die Geschichte wartete.

Die Hintergründe interessierten ihn kaum. Und auch wenn ich das Meiste sehr spannend fand, es mich durchaus interessierte: Ich gebe ihm Recht. Denn auch ich habe mit einem anderen Inhalt gerechnet. Mit einer stark reduzierten Zusammenfassung der Göttlichen Komödie. In einfacher Sprache. Vielleicht mit einer kurzen Erläuterung. Einer kleinen Biographie als Anhang. Aber eben eine Einführung ins Thema. Für Kinderohren. Schließlich empfiehlt der Verlag das Buch für Kinder ab sechs Jahren. Das finde ich ausnahmsweise mal wirklich zu jung für Schreibstil und Inhaltsfülle.

Jedoch nicht für die Bilder! Die genießt der fast Sechsjähre nämlich ausführlich und wiederholt. Er kann nicht so genau beschreiben, was er an ihnen so toll findet: Aber das er sie bewundert und in ihnen auf Reisen geht, das ist deutlich. Allein schon für diese traumhaften, surrealen Interpretationen von Dantes Reise lohnt sich ein Blick ins Buch!