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Die betreute Generation
Irgendwas läuft hier falsch. Wie sonst ist das wachsende Unbehagen von Eltern zu erklären, die ihre Kinder kaum noch sehen, weil sie im Büro sitzen, vorgeblich um sich selbst zu verwirklichen? Wie die Untersuchungen zu Stresshormonen bei Krippenkindern, die hier locker mit Topmanagern mithalten? Warum überlassen immer mehr Eltern die Verantwortung für ihre Kinder ganz selbstverständlich fremden Menschen? Eltern, die in ihrer Jugend noch »We don't need no education« riefen. Eltern, die ihren Kindern Pippi Langstrumpf vorlesen. Rainer Stadler, Journalist und Vater, macht sich auf die Suche nach Gründen für den Sinneswandel und erkennt ein System: Aus kühl kalkulierten ökonomischen Gründen propagiert eine Koalition aus Politik und Wirtschaft seit Jahren den massiven Ausbau der Kinderbetreuung und hat das Leben der Familien und der Gesellschaft insgesamt tiefgreifend verändert. Wer sich gegen die verordnete Ganztagsbetreuung stellt, ist auch gegen Emanzipation und Förderung, jeder leise Zweifel wird damit im Keim erstickt. Rainer Stadler stößt eine längst überfällige Diskussion an. Sie betrifft uns alle.
Stadler stellt es gut an. Nirgendwo sagt er direkt, dass kein Kind fremdbetreut werden sollte oder unter einem Jahr bei den Eltern sein muss. Immer wieder ruft er die Individualität der Kinder in den Vordergrund. Dass es eben solche gibt, die kein Problem mit Fremdbetreuung haben, und die, die noch zur Einschulung nicht wirklich mit einer anderen Umgebung als ihrem Elternhaus klar kommen. Ein dickes Plus dafür. Ein dickes Plus, das Stadler ehrlich bleibt und nicht sagt: Ich spreche für alle...