Rezension

1. Band der Cináed-Trilogie

Cináed - Tanja Höfliger

Cináed
von Tanja Höfliger

Bewertet mit 5 Sternen

Der 15-jährige Daniel Destin Frayne führt das Leben eines ganz normalen Teenagers in Swansea, Wales. Er treibt in seiner Freizeit gerne Sport, hier vor allem das Surfen und ist geschlagen mit drei älteren Schwestern, zu denen er allerdings ein sehr gutes Verhältnis hat. In wenigen Tagen wird Daniel 16 und auf das bevorstehende Ereignis freut er sich schon sehr, da seine Eltern ihm ein ganz besonderes Geschenk angekündigt haben. Die Enttäuschung allerdings ist groß, als sich jenes Geschenk als ganz gewöhnlicher Stift mit roter Mine entpuppt. Was soll er denn davon halten?

 

Damit jedoch  nicht genug. Knall auf Fall und ohne wirklich gefragt zu werden, wird Daniel auch noch auf ein Internat verfrachtet und dabei hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sir Edmund, ein Freund seiner Eltern, ist der Leiter der Conwy-Akademie nahe London und hier soll Daniel nunmehr seine Schulausbildung beenden. An sich wirkt das Internat sehr exklusiv, doch etwas merkwürdig ist es schon, denn neben der normalen Schulbildung werden die Schüler noch in speziellen Gruppen ausgebildet: den Kämpfern, den Helfern, den Findern, den Mützenträgern und den Erben. Was genau es damit auf sich hat, ist Daniel noch nicht ganz klar, zumal bei der Zuordnung ein kleines Problem auftritt: Erst hat er bei seiner Ankunft als einziger keinen sogenannten Paten, der ein Schüler des Internats ist, der bereits länger vor Ort ist und den Neulingen den Einstieg erleichtert und dann kann er keinen Ausbildungszweig zugeordnet werden. Durch eine List gelingt es ihm, Levi, einen Schüler und Mützenträger, den er gleich bei seiner Ankunft kennengelernt hat und der ihn freundlich aufgenommen hat, als seinen Paten zu gewinnen und in den Zweig der Erben aufgenommen zu werden, doch wirklich schlau wird er aus dem ganzen System nicht.

 

Es dauert jedoch nicht lange, bis er herausbekommt, dass sich alles um zwei Stifte dreht, einen roten und einen grünen, denen große Macht innewohnt und die zu finden Aufgabe der Schüler ist - bisher versagten Generationen. Schnell ist ihm jedoch auch klar, dass es sich bei dem roten Stift um eben jenen handelt, den er von seinen Eltern zum Geburtstag bekommen hat. Dieser Stift ist nicht bloß ein normaler Stift, denn er kann Verbindung mit Daniel aufnehmen und hilft ihm in so manch misslicher Lage. Schnell entsteht eine Art "Freundschaft" zwischen Daniel und dem Stift, dem er den Namen "Cináed" gibt. Daniel selbst ist also ein "Auserwählter" und "Stiftträger", doch er ist nicht der erste seiner Familie. Im Internat findet er heraus, dass sein Onkel ebenfalls einer war und auf Grund eines Unfalls  mit Cináed vor Jahren ums Leben kam, als er in seinem Alter war. Noch ist ihm nicht ganz klar, warum Sir Edmund dem Stift habhaft werden will, doch er weiß, dass er in Gefahr schwebt, wenn er als Stiftträger identifiziert wird. Es ist nicht leicht, dieses Geheimnis zu wahren, nur Levi und Daniels Familie wissen davon, doch bevor er sich offenbart, muss er erst herausfinden, welches Geheimnis sich hinter den Stift verbirgt.

 

 

Der 1. Band der Cináed-Trilogie! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich mit einem Hauch Mystik erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich Protagonist Daniel mit immer neuen, für ihn unbekannten Situationen auseinandersetzen muss und wie er es, dank seiner Verbindung zu Cináed schafft, diese zu meistern, für einen 16-jährigen, der plötzlich entwurzelt wird, sicherlich keine einfachen Situationen. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonders sticht hier natürlich Protagonist Daniel ins Auge. Ich fand es faszinierend zu erleben, wie dieser auf den ersten Blick gewöhnliche, sportverrückte Teenager, über sich hinauswächst und seinen überaus wachen Verstand, natürlich auch mit Hilfe von Cináed und Levi, zu nutzen vermag und so immer wieder in verzwickten Situationen besteht. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Abschließend kann ich sagen, dass dieses Buch einen faszinierenden Auftakt einer vielversprechenden Trilogie darstellt, die ich  mit Spannung verfolgen werde.