Rezension

1. Band der Vegas-Vampires-Reihe

Beim nächsten Biss wird alles anders - Erin McCarthy

Beim nächsten Biss wird alles anders
von Erin McCarthy

Bewertet mit 3 Sternen

Ethan Carrick ist ein Playboy, wie er im Buche steht - doch das soll sich ändern, denn Ethan ist ebenso mit ganzem Herzen Politiker und als solcher benötigt er ein seriöses Image. Zwar hat Ethan in letzter Zeit sein Leben durchaus geändert, was ihm aber noch zu seinem endgültigen politischen Glück fehlt, ist eine passende Ehefrau. Das Ethan ein über 900 Jahre alter Vampir ist und bereits Vampirpräsident, ist hierbei nebensächlich, denn erneute Wahlen stehen an, die er zu gewinnen gedenkt. Nur die Sache mit der Ehefrau ist nicht ganz so einfach.

 

Das Glück jedoch scheint ihm hold, als er bei einem Zahnarztbesucht Dr. Brittany Baldizzi kennen lernt. Diese junge Zahnärztin entspricht genau dem, was er gesucht hat - jung, hübsch, intelligent und sie ist eine Unreine. Perfekte Voraussetzungen, sodass er sie kurzerhand mit einem unglaublich lukrativen Jobangebot in sein Casino in Vegas lockt.

 

Womit er jedoch nicht gerechnet hat, ja einfach nicht rechnen konnte, ist die Naturgewalt in Form von Staatsanwältin Alexis Baldizzi, die Carricks Casino stürmt, um ihre Schwester aus den Fängen von Ethan zu befreien. Seit drei Wochen hat sich ihre kleine Schwester nicht mehr bei ihr gemeldet, es ist Zeit, dass Alexis die Zügel in die Hand nimmt. Das ihre Schwester sich dort freiwillig aufzuhalten scheint, ist erst einmal nebensächlich, denn Alexis weiß, dass man Typen wie Carrick nicht trauen kann. Als Brittany auch noch etwas von Vampiren erzählt, deren Seelen sie retten will, ist Alexis mehr oder weniger klar, dass man ihrer kleinen Schwester eine Gehirnwäsche unterzogen hat.

 

Ethan ist jedoch nicht gewillt, Brittany gehen zu lassen - zu perfekt passt sie zu seinen Plänen, auch wenn er sie furchtbar langweilt. Alexis hingegen bringt eine Saite in ihm zum Klingen, die er so seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt hat. Also macht er ihr einen fast unmoralischen Vorschlag: Er schickt Brittany weg, wenn dafür Alexis ihren Platz für eine Woche einnimmt. Alexis, die sich Zeit ihres Lebens immer um ihre jüngere Schwester gekümmert hat, stimmt widerwillig dem Vorschlag zu. Das Ethan jedoch genau das ist, wovon ihre Schwester ihr berichtet hat, findet sie ziemlich schnell heraus ...

 

 

Der 1. Band der Vegas-Vampires-Reihe! Der Plot wurde anschaulich und abwechslungsreich erarbeitet, hier hat mir besonders gefallen, wie dieser 900 Jahre alter Vampir sich in der Moderne zurecht findet bzw. wo er trotz seiner langen Jahrhunderte auf Probleme in der heutigen Zeit stößt. Allerdings empfand ich die Story als zu gepresst - es ist einfach der Wahnsinn, in welch kurzer Zeit die Protagonisten gewillt sind, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und ein völlig neues zu starten. Bei aller Liebe, aber gerade bei einem 900 Jahre alten Vampir bzw. einer Staatsanwältin hätte ich auch durchaus damit gerechnet, dass einer von Beiden oder Beide mal ihren Kopf einschalten. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich von selbst gelesen hat. Die Figuren wurden facettenreich und abwechslungsreich erarbeitet, wobei mir hier sowohl Ethan wie auch Alexis sehr zugesagt haben. Mit Brittany an sich konnte ich wenig anfangen. Hier war es mir total unverständlich, wie eine Frau, die studiert hat, so etwas von naiv sein kann. Bei dieser Figur, die durchaus eine tragende und entscheidende Rolle spielt, hätte ich mir andere Charakterzüge und deutlich mehr Tiefe gewünscht. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um einen durchaus interessanten Auftakt handelt, dieser jedoch einige Schwächen, gerade was den Plot und die Nebenfigur Brittany angeht, hat. Nichts desto trotz klingen die nächsten Bände der Reihe durchaus vielversprechend, sodass ich davon ausgehe, mich bei Gelegenheit ernsthafter mit dem 2. Band der Reihe "Ein Vampir zum Anbeißen" zu befassen.