Rezension

1 Stern

Feierabend - Uta-Maria Heim

Feierabend
von Uta-Maria Heim

Bewertet mit 1 Sternen

1940: Es treibt eine Leiche im Bach. Es ist Brunhilde Spitznagel. Über diesen Pfund hinweg, wird eine Familiengeshcichte ihren Lauf nehmen, die bis ins Heute hineinreicht. Es ist Helene, die eine Tochter hat und beginnt ihre Vergangenheit zu verdrängen. Es ist gerade ihre Tochter Susanne, die genug Probleme hat und sei es nur ein Referat über die NS-Zeit. Und zum Schluss gibt es noch Milena, die eigentlich am Rande der Nahrungskette steht, aber warum eigentlich?

Aufgefallen ist mir dieser Roman, weil mir die NS-Zeit manchmal sehr interessant erscheint und Grafeneck ist ein blinder Fleck, dem ich mich erstmal durch eine narrative Erzählung nähern wollte. Kann es dann auch ein Kriminalroman sein? Ist er gut recherchiert, sollte es keine Probleme geben. Aber wie viel man falsch machen kann, sieht man an “Feierabend”. Endlose leere Sätze reihten sich aneinander. Was interessieren mich die Tassen in einem Schrank und ob diese von Tante Paula sind oder nicht? Auch das plötzliche Auftauchen von Protagonisten ohne diese weiter einzuführen, verwirrt mich nur.

Rundheraus ist das offensichtliche Problem ein anderes: Es steht Kriminalroman vorne drauf. Schnell wird die Leiche erwähnt, dann taucht sie bis zur 143ten Seite nicht mehr auf. Und genau bis zu dieser Stelle habe ich gelesen. Ich habe mich bemüht, aber es kam keine Spannung auf, es gab keine Verbindung zu einer Person, außer ewiges Jammern, und was nutzen mir leise, subtile Andeutungen einer Psychose, wenn sie nicht weitergeführt wird?

Meine Kommilitonin brachte es auf den Punkt: Da meine Leseerwartung nicht mit dem Dargestellten übereinstimmte und ich die Unbestimmtheitsstellen nicht ausfüllen konnte, führte es zum Abbruch des Buches.