Rezension

13 Geschichten

Mängelexemplare 03: Haunted - Melisa Schwermer, Regina Müller, Lisanne Surborg, Christian Sidjani, Tobias Bachmann, Markus K. Korb, Vincent Voss, Stefanie Maucher, Melanie Ulrike Junge, Fred Ink, Bernar LeSton, Xander Morus

Mängelexemplare: Haunted
von

Klappentext:
Am Ende des Glaubens fangen sie an zu existieren. Wenn der Gong um Punkt Mitternacht zwölfmal schlägt und die Geisterstunde einläutet, wird uns Menschen das Fürchten gelehrt. Denn seit jeher verfolgen Spuk- und Gespenstergeschichten vornehmlich ein Ziel: dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Die geheimnisvollen unstofflichen Wesen sind dazu prädestiniert, Angstzustände auszulösen und eine Gänsehaut hervorzurufen. Dreizehn packende Spuk- und Geistergeschichten über unheimliche Erscheinungen, musikliebende Besessene, düstere Schatten, flüsternde Häuser und vieles mehr. Mängelexemplare: Haunted – dreizehn illustrierte Spuk- und Geistergeschichten von Tobias Bachmann, Markus K. Korb, Vincent Voss, Stefanie Maucher, Melanie Ulrike Junge, Fred Ink, Benar Leston, Constantin Dupien, Xander Morus, Melisa Schwermer, Regina Müller, Lisanne Surborg und Christian Sidjani. Herausgegeben von Constantin Dupien Mit Lyrik von Merten Mederacke und Illustrationen von Julia Takagi.

Meine Meinung:
13 Spukgeschichten geistern in diesem Buch herum, die mal mehr und mal weniger beeindrucken, weniger oder durchaus zu gruseln wissen und völlig unterschiedlich sind. Was aber oft in den Erzählungen eine Rolle spielt, ist das Haus. Es ist dunkel, hat eine grausame Vorgeschichte, es steht leer oder hatte Bewohner, die verflucht sind. Es ruft nach neuen Seelen oder nach denen, die es kennt. Trotzdem unterscheiden sich die Geschichten, in denen es vorkommt.
Die Novellen sind abwechslungsreich, wobei es zwischendurch noch unheimliche Gedichte zu lesen gibt und Bilder anzusehen, die zu den jeweiligen Handlungen illustriert wurden. Auch das Cover wurde aufwändig gestaltet, das absolut zu dem Thema Horror passt.

Natürlich muss man das Gesamtwerk bewerten, was mir ein bisschen schwerfällt, denn manche Stories haben mich einfach nicht mitgerissen, was aber nicht daran lag, dass sie kurz und knackig waren, das ist bei Kurzgeschichten nun einmal so, dass nicht jede Facette beleuchtet wird und auch der Leser mitdenken soll, sondern dass ich zu ihnen einfach keinen Zugang bekam und diese mich nicht fasziniert haben. Von Spukgeschichten erwarte ich das einfach. Fürchten konnte ich mich wenig.
Hervorheben möchte ich aber gern folgende:
"Feuerkinder", "Frau Adonay" (mein absoluter Favorit: spannend, mit packendem Erzählstil, schauriger Handlung und einer Frau, die man selbst als Leser hassen muss), "Spuk auf Lakewood Manor", "Lost Place" und "Auf dem Silbertablett". Diese fünf erwiesen sich als wahre Pageturner, die keine Mängelexemplare waren und durch wohldosierte Gruseleffekte bestachen und gut geschrieben waren. Ihnen würde ich durchweg 4-5 Sterne geben.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, dennoch habe ich diese Anthologie gern gelesen. Das Nachwort sollte man nicht verpassen, denn es ist anders als man denken mag.

3 Sterne insgesamt.