Rezension

13 Shapes of Blood

Blutige Welten - Marina Heidrich, Günther Kienle, Sarah König, Thomas Williams, Vincent Voss, Markus Heitkamp, Nele Sickel, Wolfgang Schroeder, T. S. Orgel, Torsten Scheib, Stefan Cernohuby, Ju Honisch, Jörg Fuchs Alameda

Blutige Welten
von Marina Heidrich Günther Kienle Sarah König Thomas Williams Vincent Voss Markus Heitkamp Nele Sickel Wolfgang Schroeder T. S. Orgel Torsten Scheib Stefan Cernohuby Ju Honisch Jörg Fuchs Alameda

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Der Herausgeber Günther Kienle, Jahrgang 1968, ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt am Bodensee und arbeitet hauptberuflich im Bereich Softwaretest. Seit vielen Jahren veröffentlicht er Kurzgeschichten bei unterschiedlichen Verlagen. Die Bandbreite seiner Texte erstreckt sich von tiefsinnig bis actionlastig, von tragisch bis humorvoll. Schwerpunkte bilden Fantasy und Science-Fiction.

Eigentlich war er schon durch die Mit-Herausgabe der Waypoint FiftyNine Anthologie des Leseratten Verlages und dem Schreiben anderer Projekte ausgelastet, da ergab sich diese Zusammenarbeit mit fantastischen (im doppelten Sinne) Kolleginnen und Kollegen.

Seine Vorgaben an die Geschichten in diesem Buch boten eine Menge Spielraum: »Macht es blutig! Dreht die Genres Fantasy, Science-Fiction und Horror durch den Fleischwolf. Schafft ungewöhnliche Cross-over-Geschichten, bringt die Leserinnen und Leser zum Kopfschütteln, zum Schmunzeln und lasst ihnen die Haare zu Berge stehen.«

So entstanden Blutige Welten in den unterschiedlichsten Ausprägungen.

 

Rezension:

Blut. Ein paar Tropfen reichen natürlich nicht aus, um eine Geschichte blutig zu machen. Und weil es so schön ist, muss es gleich 13 Mal fließen. Zur Abwechslung auch mal in Blau. Ob ein geklonter Sherlock Holmes einer blutigen Spur folgt, ein Häftling von einem Gefängnisplaneten flüchten will oder ein Mann einen neuen Nachbarn bekommt – eines ist in dieser Anthologie sicher: Es wird Blut fließen.

Schon der Titel stellt das Thema dieser Kurzgeschichtensammlung natürlich eindeutig klar. Alle 13 Beiträge sind im phantastischen Bereich angesiedelt, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der SciFi liegt. Fast immer wird das fließende Blut mit einem gewissen Augenzwinkern serviert. Natürlich können, wie es bei Anthologien fast immer der Fall ist, nicht alle Stories gleichermaßen überzeugen. In diesem speziellen Fall hat das allerdings auch einen besonderen Grund, der nicht zwangsweise in der Qualität der einzelnen Geschichten liegt. Viele der Beiträge enthalten mehr oder weniger direkte Anspielungen auf Elemente der Popkultur. Wenn dem Leser diese nichts sagen, kann ihn die betreffende Geschichte natürlich nicht so sehr begeistern, wie wenn er eine persönliche Beziehung zur referenzierten Welt hat. Mir ging es zum Beispiel mit diversen Anspielungen auf Figuren aus PC-Spielen so, die ich gar nicht kannte.

Wie bei Anthologien üblich, will ich auch hier ein paar Geschichten herausgreifen, die mich besonders überzeugen konnten:

In „Vendetta“ von Sarah König muss sich eine Protagonistin, die Besatzungsmitglied auf einem abgestürzten Piraten-Raumschiff war, mit gegnerischen Weltraumpiraten herumschlagen. Ein gelungen-blutiges Weltraumabenteuer.

Das T.S.-Orgel-Duo bringt „Blaues Blut“ ins Spiel. Eine Raumschiff-Crew muss dieses aus außerirdischen Pfeilschwanzkrebsen gewinnen, weil es als Rohstoff für Luxux-Medikamente dient. Doch dann hat ein Besatzungsmitglied ein verrückte Theorie … Die völlig unerwartete Wendung gibt dieser Story ihren Pepp.

Thomas Williamsʼ Protagonist sitzt unschuldig auf einen Gefängnisplaneten fest. Doch dann bietet sich die Chance zur „Flucht Flucht vom Planeten Rigor Mortis“.

„Major Tom und Ziggy Stardust“ müssen in Jörg Fuchs Alamedas gleichnamiger Geschichte den Besuch eines ganz speziellen Freizeitparks überleben.

Eine Besonderheit dieser Anthologie sind auch die humorvollen Autoren-Biografien, die durch ein kurzes ‚Interview‘ mit sich bei jedem Autor wiederholenden Fragen ergänzt werden.

 

Fazit:

Wer gelegentliche Blutspritzer vertragen kann, wird in dieser Anthologie bestimmt etwas passendes finden.

 

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