Rezension

1Q84 - 3. Buch

IQ84  (Buch 3) - Haruki Murakami

IQ84 (Buch 3)
von Haruki Murakami

Bewertet mit 4 Sternen

Buch 3 beginnt direkt im Anschluss an Buch 2! Wer Buch 1 und Buch 2 nicht gelesen hat, dies aber noch vorhat, sollte hier nicht weiterlesen!

Tengo und Aomame befinden sich immer noch im Jahr 1Q84 und sind nach wie vor auf der Suche nach einander. Tengo hat ihm Bett seines sterbenden Vaters eine "Puppe aus Luft" mit dem Abbild Aomames gesehen. Er beschließt, einige Zeit bei dem alten Mann zu verweilen, vielleicht erscheint die "Puppe" erneut und gibt ihm einen Hinweis darauf, wo sich Aomame aufhält. In dieser Zeit versucht Tengo sich derweil mit seinem komatösen Vater auszusöhnen.

Aomame hingegeben hält sich vor den Mitgliedern der Sekte, deren "Leader" sie getötet hat, versteckt. Sie weiß, dass diese Menschen Vergeltung geschworen haben, denn sie hat ihr Sprachrohr zu den Stimmen bzw. Little People umgebracht. Nach wie vor stehen ihr Tamaru und die alter Dame hilfreich zur Seite, doch die Zeit drängt. Es ist Mitte September und Aomame soll so schnell wie möglich endgültig untertauchen, um ihr Leben zu retten. Doch diese will zuerst Tengo finden und beschließt, bis zum Ende des Jahres in ihrem Versteck auszuharren, in der Hoffnung, dass Tengo, der sich ganz in der Nähe aufhalten muss, sie findet.

Derweil gibt es noch einen weiteren Mitspieler in dieser Welt: Ushikawa, ein ehemaliger Anwalt und mittlerweile "Mädchen für alles" in der Unterwelt. Dieser wird von den Mitgliedern der Sekte beauftragt, Aomame zu finden, damit sie ihrer gerechten Strafe zugeführt werden kann. Und Ushikawa ist gut, er schafft es tatsächlich, Aomame nach und nach auf die Spur zu kommen, indem er mit dem Anfang ihres Lebens beginnt.

Wir Aomame es schaffen, ihren Häschern zu entkommen und Tengo zu finden, oder ist Ushikawa ihr bereits einen Schritt zu nahe gekommen?

Ein würdiger Abschluss dieses fantastischen Epos! Der Plot ist, wie bereits in Buch 1 und 2, sehr gut und auch sehr detailreich ausgearbeitet. Dieses Mal wird die Geschichte wie gewohnt aus der Sicht Aomames und Tengos berichtet. Hinzugekommen ist die Sichtweise Ushikawas, der einiges an Hintergrundinformationen aufweist. Nach wie vor bin ich begeistert über diesen bild- und wortgewaltigen Schreibstil, der mich alles um mich herum vergessen ließ. Die Protagonisten wurden wieder mit sehr viel Tiefe und Wärme in Szene gesetzt. Hier fand ich sehr schön die Gedanken der jeweiligen Handelnden dargestellt, an denen der Autor mich hat teilhaben lassen. Bedauerlicherweise empfand ich das Ende doch etwas arg erzwungen bzw. vorhersehbar, sodass sich hier leider nicht restlos überzeugt bin. Dennoch kann ich abschließend sagen, dass mir dieses Buch sehr schöne Lesestunden bereitet hat.