Rezension

2020 erbarmungslos veraltet

Tödlicher Chat
von Thomas Tuma

Bewertet mit 1 Sternen

In einem Hotel in München wird eine ermordete Frau gefunden. Furchtbar zugerichtet und die Bauchdecke geöffnet. An der Wand steht eine Warnung.

 

Kurz darauf wird in Hamburg eine zweite Leiche, die eines Mannes, ebenso verstümmelt aufgefunden. Auch dort steht an der Wand eine Warnung.

 

Beide Zimmer wurden angeblich von Prominenten reserviert. Das Ganze gibt den Ermittlern Rätsel auf.

 

Der junge Reporter Marc Pohl wittert seinen Aufstieg, wenn er über die Morde mehr erfahren könnte. Durch eine Kleinigkeit ist ihm klar, dass aller Anfang ein Chatroom im Internet ist.

 

Und dann fängt er an, sich in Chatrooms umzusehen …

 

„Tödlicher Chat“ ist ein Roman aus der Feder des Autors Thomas Tuma.

 

Die Inhaltsangabe und die reißerische Werbung auf dem Cover haben mich dazu verleitet, dieses Buch zu lesen. Von der Angabe her, hatte ich das Buch eigentlich auch als Krimi eingestuft und nicht als Roman.

 

Mit dem Fund der ersten Leiche fängt das Buch auch einigermaßen spannend an. Das Buch ist in drei große Kapitel und neun kleinen Unterkapitel eingeteilt. Unter jedem Titel des Unterkapitels steht ein Song und der Musiker oder Band dazu. Habe das auch erst beim zweiten Kapitel gemerkt. Ich fand das schon ganz gut.

 

Kapitel zwei, der Werdegang des ersten Opfers, hat mich schon nicht mehr so interessiert.

 

Kapitel drei ist erst tödlich langweilig, dann geht es tödlich zur Sache. Muss ich allerdings wirklich nicht alles wissen, was der Killer macht und denkt.

 

Kapitel vier tritt der Reporter auf die Bühne. Da wird es echt nervig und ich hab angefangen die Seiten zu überfliegen. Pohl driftet immer wieder gedanklich ab. Dann wird der Text immer kleiner und kleiner und kleiner. Ich fand es nervig und anstrengend. Diese Teile lies ich dann zuerst weg.

 

Wenn Pohl dann den Internet Chat für sich entdeckt, kommen seitenlange Laber-Chats. Zum einen völlig sinnloses Gerede, zum anderen natürlich seitenfüllend ohne Ende. Gut, 2001 als das Buch geschrieben wurde, dürfte das noch mega interessant gewesen sein. 2020 ist das getipsel einfach nur nervig.

 

Das ganze nahm mir absolut die Spannung und den Drang weiter zu lesen. Es mag ein neuer Schreibstil sein, keine Frage, allerdings keiner, den ich gerne weiter lesen mochte. So hab ich das Buch auf Seite 120 von 330 abgebrochen. Mal abgesehen davon, dass mir bis dahin auch absolut keine Person annähernd sympathisch gewesen wäre. Auch von polizeilichen Ermittlungen war weit und breit nichts mehr zu lesen. Pohl hing dann auch nur noch in den Chatrooms herum und laberte.

 

Ein Stern für tödliche Langeweile im tödlichen Chat. Leider ein Buch, das wohl mit der Zeit weit überholt wurde und an Inhalt verloren hat.