Rezension

3 Sterne

Angelfire - Meine Seele gehört dir - - Courtney Allison Moulton

Angelfire - Meine Seele gehört dir
von Courtney Allison Moulton

Bewertet mit 3 Sternen

Zuerst kamen die Albträume. Jede Nacht wurde Ellie von ihnen heimgesucht. Schreckliche Wesen verfolgen und töten sie dann. Aber sind es tatsächlich Träume – oder nicht doch Erinnerungen? Und dann ist da dieser mysteriöse Fremde, Will. Es kommt ihr vor, als würde ihre Seele ihn wiedererkennen. Und wirklich weiß er mehr über sie als sie selbst – denn er offenbart ihr, dass sie magische Kräfte besitzt, an die sie sich nicht mehr erinnern kann. Und dass die Wesen in ihren Träumen schreckliche Realität sind, finstere Kreaturen, die es auf die Seelen der Menschen abgesehen haben.

Die Protagonisten: 

Ellie ist schwer zu beschreiben. Eigentlich ein normaler Teenager, der sich gerade etwas selbst sucht. Ihre Probleme kennt sie sehr gut: Familie, Schule geht so und irgendwie ist sie nicht “hier”. Sie hat Freunde, die mir nach kurzer Zeit auf die Nerven gegangen sind. Der aalglatte Freund, den sie seit Jahren kennt, die blonde beste Freundin. Hier jagt ein Klischee der Highschool das Nächste.

Witzig ist die erste Szene, als Ellie den fremden Jungen sieht, denn irgendwie fühlt sie sich zu ihm hingezogen, als ob sie ihn kennt. Und sie hinterfragt es überhaupt nicht – kein bisschen. Und da wird mir klar, dass Ellie ein bisschen unecht wirkt.

Das Klischee vom Fremden, der sich als Rettung entpuppt, aber mehr Geheimnisse als Lösungen hat, ist zwar alt wie die Welt und funktioniert meistens, muss aber mit neuen Elementen gefüttert werden, damit ich es mag. Und der Fremde sieht aus wie jeder Retter, den wir kennen, und gibt sich auch so. Überraschungen bei den Protagonisten sind Nebensache.

Die Kulisse: 

Raffiniert ist sie nicht, sie funktioniert aber recht gut. Die Familie, die ein paar Probleme hat, die Schule, die auch langweilig ist – im Ganzen ist die Kulisse gut gewählt und zusammengesetzt. Einzig die Dinge, die mit ihrer Kraft zu tun haben, sind am Anfang recht verwirrend und schlecht erklärt. Das ändert sich aber später.

Die Handlung: 

Ein Mädchen muss die Welt retten und der Fremde hilft. Grob zusammengefasst, mehr spielt sich nicht ab. Mein Problem dabei: Die Autorin wiederholt sich. Dinge, die wichtig sind, werden zu oft erklärt und wiederholt. Unnötig bauschen sie die Kapitel auf, bis es zu einem Kampf kommt. Der ist recht rasant erzählt, etwas blutig und schnell wieder vorbei. Dabei gibt es so viel Kampfhandlungen, dass auch diese bald nicht mehr frisch und innovativ wirken.

Die Gestaltung: 

Das Cover gefällt mir. Es hilft, sich die Waffen und das Mädchen besser vorzustellen. Was mir nach der Beschreibung im Buch nicht gelungen wäre. Außerdem steht in der Klappbroschur ein tolles Zitat drin, dass mehr verspricht, als das Buch später halten kann.

Die Bewertung:

Es bekommt drei Bücherpunkte, aber eher mit Tendenz nach Unten. Die Handlung hätte gut sein können, denn die Idee ist nicht schlecht. Die Kampfhandlungen aber zu oft und das drum herum ist zu langatmig. Für mich wird es keinen zweiten Teil geben. Dieser erscheint im Dezember und wird “Angelfire – Auf den Schwingen des Bösen” heißen.