Rezension

50 Tage

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus -

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus
von Max Osswald

Mit seinen 29 Jahren ist Ben bereits gelangweilt und genervt von seinem Leben. Er hat keine Freunde, kein Verhältnis zu seiner Familie und einen Job, den er verabscheut. Also beschließt Ben seinem Leben ein Ende zu setzen und heuert dafür einen Auftragskiller an, der ihn in genau 50 Tagen umbringen soll. Bis dahin versucht Ben den Rest seines Lebens zu genießen und seine Angelegenheiten zu regeln, wobei er merkt, wie interessant das Leben sein kann, wenn man aus seinen gewohnten Bahnen ausbricht.

Die Geschichte klingt im ersten Moment irgendwie skurril. Jemand der einen Auftragskiller für viel Geld anheuert, um umgebracht zu werden, ist nicht gerade alltäglich. Doch Ben ist eben ein schwieriger und meist etwas umständlicher Charakter, der selten Risiken eingeht, sodass diese Vorgehensweise doch irgendwie zu ihm passt. Ben ist wirklich kein besonders sympathischer Mensch. Während er nach außen hin den Schein wahrt, bewertet und kritisiert er seine Umgebung eigentlich durchgehend und verleiht so seiner eigenen Unzufriedenheit Ausdruck. Erst als er sich nicht mehr um die Folgen seines Handelns kümmert, scheint er aufzublühen und seine Depression ein wenig abschütteln zu können, auch wenn diese nie als solche benannt wird. Die anderen Charaktere der Geschichte vor allem Emma wirken ein wenig blass, auch wenn man gegen Ende des Buches wenigstens noch ein wenig mehr über sie erfährt. Ich mochte den schwarzen Humor der Geschichte und habe einige Male schmunzeln müssen. Zeitweise war mir die Sprache jedoch zu vulgär und passte für mich nicht zu Bens Charakter. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, da ich wusste, worauf die Geschichte hinausläuft, trotzdem konnte mich das Buch insgesamt sehr gut unterhalten.