Rezension

Abgebrochen

Wo die verlorenen Seelen wohnen - Dermot Bolger

Wo die verlorenen Seelen wohnen
von Dermot Bolger

“Wo die verlorenen Seelen wohnen” war für mich ein Spontankauf, von dem ich mir nicht allzu viel erhofft habe. Die Kurzbeschreibung klang zwar relativ gut, aber wie man weiß, muss das nicht unbedingt etwas heißen. Die Beschreibung gibt die Geschichte quasi komplett wieder und es gibt kaum noch etwas, was mich überraschen oder schockieren konnte.
Das Buch wird als Thriller verkauft, allerdings empfand ich “Wo die verlorenen Seelen wohnen” nicht wirklich als Thriller, da kaum Genreelemente vorhanden waren und die Geschichte oftmals sehr vorhersehbar war.
Dazu kam ich mit den Charakteren nicht wirklich klar. Joey ist ein Protagonist, den ich am liebsten mehrfach geschüttelt und “Mensch, denk doch mal nach!” zugerufen hätte. Er wirkt unglaublich treudoof und naiv und es ist stellenweise sehr frustrierend, ihn bei seinen Entdeckungen zu begleiten. Natürlich konnte ich sein Verhalten stellenweise verstehen: Er war lange ein Außenseiter und in sich gekehrt, durch Shane blüht er auf, aber dennoch wirkt er immer noch sehr steif, sodass es sehr schwer fiel, ihn wirklich zu mögen. Ich hätte ihm mehr Selbstvertrauen gewünscht, aber leider war dies auch im weiteren Verlauf kaum vorhanden. Die anderen Charaktere sind ganz nett beschrieben, konnten mich aber auch nicht an das Buch fesseln.

Ich wollte dem Buch wirklich eine Chance geben, vor allem, weil das Cover und die Kurzbeschreibung mich so neugierig gemacht haben, allerdings sollte es einfach nicht sein. Die Geschichte ist stellenweise sehr langatmig und alles andere als spannend. Sehr schade, denn die Handlung hatte zunächst viel Potential, dieses wurde nur leider nicht genutzt.

Bei 81 % war für mich Schluss. Ich habe das Interesse verlorenen und durch die fehlende Spannung war es mir am Ende egal, was aus Joey und den anderen Charakteren wird. Sehr schade, aber man kann leider nicht jedes Buch mögen.