Abgefuckte Milieustudie
Bewertet mit 4 Sternen
Berlin. Eine Frau. Migrationshintergrund. Für den Westen jung, für den Osten alt. Ausgestiegen. Abgestiegen. Mit Hündin. Die schnappt. Ruby, Hund, Isabel, Frau, am Alexanderplatz. Sich rumtreiben mit dem Pöbel. Arme Leute. Essens-Stuben. Kleiderkammern. Herumgeschubst werden. Gerüche. Derbe Worte. Wehrhaft. Verdorben im Verderben. Trotzdem Mensch(en). // Ein Mann. Afghanistanheimkehrer. Maulhalter. Duckmäuser. Heroisch. Unschuldig schuldig. Albträume. Frau weg. Kind weg. Abgefuckter Job im Wachdienst. // Eine Notsituation von vielen. // Begegnung. Mann. Frau.
Der Stil von Feridun Zaimoglu ist nicht ganz so abgehackt wie hier nachgestellt, aber großartige Erklärungen und Hintergründe darf man nicht erwarten. Es ist nicht ganz leicht, in den kurzen Roman reinzukommen und die Halbsätze möglichst wertfrei auf sich wirken zu lassen, aber die Milieustudie ist (trotzdem) geglückt.
Fazit: Moderne Literatur zum Abgewöhnen? Keineswegs. Aber nichts für jeden Tag. Nichts für jedermann.
Kategorie: Moderne Literatur
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 2014