Rezension

Absolut gelungene queere Neuinterpretation der Artus-Sage

Die Ritter von Britannia -

Die Ritter von Britannia
von Evelyne Aschwanden

Bewertet mit 5 Sternen

Es handelt sich um den zweiten Teil dieser queeren Neuinterpretation der Artus-Sage. Daher sind mögliche Spoiler zum Vorgänger enthalten!

Nach ihrer herben Niederlage müssen die Gefährten nicht nur ihre Wunden versorgen, sondern auch ihren Stolz wieder zusammen kratzen, sich neu formieren und Verbündete finden. Währenddessen wird Mordred immer stärker und die Menschen in Albion leiden unter seiner Invasion. Es gilt also keine Zeit zu verlieren, doch auf ihrer Reise treffen sie immer wieder auf neue Herausforderungen und Gefahren.

Natürlich lernen wir die bereits bekannten Charaktere besser kennen. Alle sind in irgendeiner Art und Weise angeschlagen. Es herrscht eher eine gedrückte Stimmung, weil sie so viel einstecken mussten und daher einiges zu verarbeiten haben. Und dennoch liebe ich die Schlagabtausche untereinander ebenso wie ihren Sarkasmus. Diesen haben sie zum Glück nicht verloren.

Mir hat sehr gut gefallen, dass Caelias Fähigkeiten sich schon ziemlich verbessert haben und ich bin echt gespannt, was wir von ihr noch erwarten dürfen. Llyn tat mir Leid, weil ihre Arroganz und Selbstsicherheit doch einen ganz schönen Dämpfer bekommen hat und sie hart darum kämpft, ihre alte Form wiederzuerlangen. Ihre Tapferkeit und Disziplin sind wirklich bewundernswert.

Dieser Band ist deutlich düsterer, brutaler und blutiger als sein Vorgänger. Natürlich wird es auch wieder magisch. Die Charaktere überzeugen durch ihren speziellen Humor und Charme. Allen voran erwähnenswert ist hier Maultier Freddy! Es wird also nicht nur nervenaufreibend und spannend, sondern auch emotional und unterhaltsam.

Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, den Glauben an sich selbst, den Kampf für die Freiheit und gegen einen übermächtigen Feind sowie den Umgang mit Rückschlägen. Ich freue mich sehr auf ein garantiert episches Finale! Hoffentlich spannt uns Evelyne Aschwanden nicht zu lange auf die Folter, denn der Cliffhanger hat es in sich!