Rezension

Absolut lesenswert, nicht nur für Jugendliche

Atme nicht - Jennifer R. Hubbard

Atme nicht
von Jennifer R. Hubbard

Geht unter die Haut und macht nachdenklich

Meine Meinung:

Dieser Roman kommt als Jugendbuch deklariert daher, ging mir jedoch – die ich der anvisierten Zielgruppe bereits das ein oder andere Jahr entwachsen bin – dennoch unter die Haut und hat mich sehr berührt. Ich mag einfach Bücher die es schaffen, mich direkt auf der ersten Seite einzufangen und mitzunehmen auf ihre Reise. Die mich neugierig auf die Geschichten machen, die sie zu erzählen haben. Und dieses Buch gehört für mich definitiv in besagte Kategorie!

Das Grundthema dieses Romans ist ein denkbar ernstes: Der missglückte Versuch, seinem Leben ein Ende zu setzen. Jedoch nicht nur und hauptsächlich. Die eigentliche Tat als solches könnte einem – sehr oberflächlich betrachtet - sogar fast schon unspektakulär erscheinen. Und genau das ist in meinen Augen das gute an dem Buch: Ryans Geschichte wird nicht reißerisch und oberflächlich erzählt, sondern kommt sehr ruhig daher. Mit Worten und Beschreibungen, die viel Raum für das eigene Kopfkino lassen.

Als Leser wird man Zeuge des sehr persönlichen Selbstfindungsprozesses des jugendlichen Protagonisten. Mit all seinen Höhen und Tiefen, wie man dies ja zur Genüge aus dem eigenen Leben kennt. Das Buch zeigt auf, was geschehen kann – aber eben nicht zwingend muss – wenn man die Richtung verliert. Wenn man als Suchender gestartet ist, aber scheinbar den rechten Weg nicht findet. Wenn man sich selbst nicht definieren, nicht spüren und leben kann.

Die Geschichte macht aber auch Mut, lässt den Leser nicht in dunklem Trübsinn zurück. Ryan erkennt irgendwann, dass das Leben einfach immer in diesen Auf- und Abbögen läuft. Das das völlig ok so ist und man irgendwann sogar lernt, damit umzugehen. Er erkennt, dass er nicht „krank“, sondern ein „ganz normaler Mensch“ ist.

Für mich ist dies ein mehr als lesenswertes Buch, welches sehr zum Nachdenken anregen sollte.