Rezension

Actionreich, schnell und spannend

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder -

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder
von Zhou Haohui

Bewertet mit 5 Sternen

In der Millionenstadt Chengdu treib ein selbsternannter Rächer sein Unwesen und führt dabei die Polizei vor. Er tötet Menschen, deren Verbrechen nicht von der Polizei aufgeklärt wurden oder durch Zahlungen in die schwarzen Kassen abgegolten wurden und die so nie vor Gericht landeten.. Mit Todesanzeigen in der Presse, aber z. B. auch ganz persönlich per Brief, kündigt er an, wen er warum und wann töten wird. Die eigens zu seiner Verhaftung einberufene Sondergruppe 18/4 und ihren Hauptmann Pei Tao lässt er dabei ziemlich alt aussehen

Vor 18 Jahren tötete ein Mann, der sich Eumenides nennt in zwei verschiedenen Fällen einen hochrangigen Polizisten und zwei Auszubildende - jetzt ist er wieder zurück und beginnt damit Sergeant Zheng Haoming,der im damals auf den Fersen war, zu töten. Er kündigt ganz genau an, wen er warum wann töten wird und hält damit die Polizei durchgehend auf Trab.

Überblick

Ursprünglich habe ich erwartet, Geschichte aus der Sicht von Pei Tao, der ja die Sondereinsatzgruppe leitet, aber auch wenn er eine große Rolle spielt, wechseln die Perspektiven immer wieder zwischen den verschiedenen Protagonisten. Am Anfang stolperte ich immer wieder über die vielen, mir sehr fremden, Namen, aber das Register zu Beginn des Buches half mir ganz gut den Überblick über die verschiedenen Charaktere und ihre Rolle zu bekommen.

Spiel

Das Katz-und-Maus-Spiel, dass der Mörder hier inszeniert, zeugt von einer hohen Intelligenz und ich schätze, selbst Sherlock Holmes hätte so seine Schwierigkeiten mit ihm gehabt. Mit jedem Mord ist Euminides der Sondereinsatzgruppe einen, oft aber gleich mehrere, Schritte voraus und als Leser bin ich in seine Vorbereitungen ja eingeweiht. Trotzdem ich also weiß, was die Polizei als nächstes erwartet, bin ich oft trotzdem total überrascht oder erschrocken - wie man es nimmt.

Darknet

Seine potenziellen Ziele, die der Gerechtigkeit durch Macht und Einfluss entkommen sind, findet der Killer dank einer Art Anzeige im Darknet. Spät - vielleicht zu spät? - erkennt Pei Tao, dass der Killer längst auch seine Geheimnisse und Vergehen kennt.So wird der Polizist immer wieder vom Jäger zum Gejagten. Ich finde Pei Tao ausgesprochen sympathisch, er ist clever und bemerkt auch kleinste Details - trotzdem ist er kein eingebildeter Überflieger. Seine Verbindung zur gesamten Geschichte fand ich gut nachvollziehbar.

Setup

China als Setup eines Thrillers fand ich sehr unerwartet und es war meine erster Beweggrund zu 18/4 - Der Hauptmann und der Mörder zu greifen. Aber ganz schnell hat der Zhou Haohui mich mit seinem schnellen, spannende und sehr überraschenden Thriller überzeugt, ganz ohne die exotische Kulisse. Sein Einfallsreichtum hat mich wirklich fasziniert und der wirklich gut zu lesende Schreibstil hat mich total begeistert.

Mein Fazit:

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder von Zhou Haohui hat mich wirklich gefesselt und begeistert und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil der Trilogie und darauf, wie es weitergeht.