Rezension

Ärger aufdem Tennisplatz

Mord auf dem Court -

Mord auf dem Court
von Luc Winger

Bewertet mit 4 Sternen

„...Sie hatten das nötige Talent, und was mindestens genauso wichtig war, die kürzesten Röcke und die frechsten Manieren auf dem Platz...“

 

Die Rede ist von den Zwillingsschwestern Juliette und Valentine. Beide gehören zu dem Nachwuchskader in Saint – Tropez. Und sie wissen ihre besondere Ausstrahlung einzusetzen.

Wir schreiben das Jahr 1972. Im Tenniszirkus sind einige Neuerungen geplant. Vier der weltbesten Spieler werden im Tennisclub Ramaduelle erwartet. Einer von ihnen ist Louis Lasalle. Er wird den Ort nicht lebend verlassen.

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.

Neben den beiden Zwillingsschwestern gehören auch Jean und Yves zum Club. Sie sind ebenfalls Zwillinge und mit den Schwestern liiert. Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Vor allem die Schwestern unterscheiden sich erheblich in ihrem Temperament. Juliette kann mit Niederlagen so gar nicht umgehen.

Sehr schön finde ich, dass auch für Laien die Spielweise der Vier und die Besonderheiten in der Welt des Tennisspiels ausreichend erklärt werden. Das nimmt zwar den Buch am Anfang etwas die äußere Spannung, aber es bleibt eine innere enthalten durch die komplexe Beziehung der vier jungen Menschen zueinander. Nicht jede ihrer manchmal ausgefallenen Ideen findet ein positives Echo. Als eine neue Tennislehrer auf den Platz erscheint, wird es heftig. Diese konstatiert.

 

„...Frauen, die Frauen trainieren, nehmen keine Rücksicht auf Schauspieleinlagen mit Schwächeanfällen oder laszive Blicke...“

 

Der Fall landet bei Commissaire Lucie. Wie schon in den Vorgängerbänden arbeitet sie mit Franc Sarasin zusammen. Für mich war es das erste Buch des Autors. Der Handlung konnte ich problemlos folgen. Kurze Bemerkungen zu den vergangenen Geschehnissen weckten das Interesse daran und machten auf die Beziehung der Ermittler aufmerksam.

Verdächtige gibt es viele. Einige Vorfälle hatten nicht nur zu Ärger geführt. Doch dann nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung.

Der Autor hat seinem Buch ein Zitat von Platon vorangestellt.

 

„...Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr...“

 

Das steckt eine Menge Wahrheit drin. Übrigens zeigen sich Buch manch Emotionen der Protagonisten gerade im Spiel oder am Spielfeldrand. Die Zwillingsschwester haben nicht geahnt, dass eine ihrer unausgereiften Ideen ein Spiel mit dem Feuer war. Juliette reagiert mit Wut.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe einiges über das Tennisspiel, aber auch die finanziellen Hintergründe des weißen Sportes gelernt und mich nebenbei gut unterhalten gefühlt.