Rezension

Aktuelle Tipps vom Kenner - kann ich empfehlen

Lonely Planet Beijing Travel Guide - David Eimer, Trent Holden

Lonely Planet Beijing Travel Guide
von David Eimer Trent Holden

Bewertet mit 5 Sternen

5. deutsche Auflage, Übersetzung der 11. englischen Ausgabe 2017

Ausstattung:
Stadtkarte mit U-Bahn-Plan zum Heraustrennen (in wenig stabiler Ausführung)
Farbcode mit Daumenregister
Cityatlas mit 10 Detailkarten und eigenem Register
3-D-Abbildung der Verbotenen Stadt
Kurzer Sprachführer in zweifarbigem Druck mit Pinyin-Umschrift und Betonungszeichen

Der Autor
David Eimer hat als Journalist in Beijing gelebt, was man seinem Reiseführer deutlich anmerkt, der Co-Autor Trent Holden scheint eher Generalist im Verfassen von Reiseführern zu sein.

Die 5. deutsche Auflage des Lonely Planet Beijing ist farblich deutlich gegliedert in Planung (50 Seiten), Erkundung (150 Seiten, wiederum in 7 Stadtteile gegliedert), Hintergründe (40 Seiten) und Praxisinfos (30 Seiten). Wer allein die TOP 13 ohne Sightseeing-Hetze besuchen will, sollte dafür mindestens eine Woche einplanen. Die Autoren bieten zwar auch eine Schnellansicht der Stadt in 3 Tagen an + 1 Tag für einen Mauerabschnitt, die Hintergrundinformationen richten sich jedoch eher an Reisende mit Muße.

Lonely Planet-Reiseführer sind nach einem identischen Muster gestrickt und richten sich an eine allgemeine Zielgruppe. Generelles China Knowhow für Ausländer (die zumeist die Schrift im Land nicht lesen können), allgemeine Planung (z. B. WeChat, Travelcard, Museumspass, welcher Steckdosen-Adapter), praktische Tipps für den Alltag, Warnung vor Nepp werden hier von Landeskennern vermittelt. Selbst Reisen mit Kindern findet seinen Platz; die Autoren sind sich sogar des Problems bewusst, wie ein im Marktgetümmel evtl. verlorenes Kind wieder zurück findet, das noch kein Englisch spricht.

Neben Tipps für Stadtrundgänge, Radtouren und (Tages-)Ausflügen gibt es Restaurant-Tipps en masse, versehen mit einem Preisrahmen. Selbst eine Planungshilfe, in welchem Stadtteil der Besucher sein Hotel am besten suchen will, wird angeboten. Besonders nach einer Reise sehe ich gern noch einmal in den Infoteil, der mir hier in Optik und Inhalt gut gefällt.

Für Europäer fehlen mir in Reiseführern generell Bedürfnisse von Studenten im Auslandssemester und von Berufstätigen, die - in diesem Fall - dienstlich in China sind. Ihnen stellt sich für einen mehrmonatigen Aufenthalt z. B. die Frage, wie finde ich ein Sportstudio, welche Tai Chi oder Kung-Fu-Schule kommt für mich als Ausländer infrage, wie verständige ich mich in einer Apotheke?

Während der Kurzsprachführer im hinteren Teil Betonungszeichen über der Pinyin-Umschrift enthält, fehlen sie komplett im Restaurantteil und auf den Karten. Gerade chinesische Begriffe zum Essen und Shoppen könnte man sich auch ohne Kenntnis der chinesischen Schrift selbst aneignen. Da Chinesisch eine „gesungene Sprache“ mit mehreren Tonhöhen ist, können Ausländer ohne Sprachkenntnisse, so wie sie hier abgedruckt sind, die Begriffe nicht aussprechen, (z. B. Seite 106/107).

Fazit
Aktuelle Tipps vom Kenner, kann ich auch für einen längeren Aufenthalt in Beijing empfehlen.