Rezension

Aktuelles Thema, aber zu schwierig und nicht wirklich witzig geschrieben

Glänzende Geschäfte - Katharina Münk

Glänzende Geschäfte
von Katharina Münk

Dr. Wilhelm Löhring, abgebrühter und durchgeknallter Wirtschaftsboss, macht auf Anraten seines Personal Coaches, den er aufgrund seines asiatischen Namens gleich mal rassistisch angeht, ein so genanntes "Brillenwechsel"-Programm mit. Das soll die Sicht Löhring erweitern und das Brett vor seinem Kopf etwas kleiner machen. Löhring entschließt sich also, dem Häftling Kellermann bei seinem BWL-Studium zu helfen. Als dieser bei einem Gefangenentransport den Fahrer überrumpelt und Löhring als Geisel nimmt, nimmt eine wahnwitzige und skurile Geschichte ihren Lauf, in die eine Leiche eines Finanzhais, dessen skrupellose Witwe, ein Rollentausch und eine Mistkäferfarm verstrickt sind.

Eine bittere und zuweilen schwer zu lesene und vor allem schwer zu ertragende Wirtschaftssatire, die vor allem die Themen Entmenschlichung, Skrupellosigkeit und Geldgier gut veranschaulicht.

Ein wichtiges Buch, gerade in der heutigen Zeit, leider etwas schwer aufbereitet, so dass es für einen Wirtschaftslaien manchmal schwer nachzuvollziehen und aufgrund der vielen Fachtermini und Ausführungen über die Zusammenhänge in der Wirtschaft mühsam zu lesen ist.

Abzüge gibt es dafür, dass das Buch als witzig beworben wurde, und ich erkenne leider weder zündenden Wortwitz noch skurile Situationen, die einem nicht gleichzeitig einen Kloß im Hals verursachen oder total unrealistisch sind.

Fazit: Es ist eine bitterböse Satire, zynisch und brutal und sehr aufklärerisch. Um zu verstehen, wie die Wirtschaft und Finanzwelt funktioniert und wie Wirtschaftsbosse so ticken, aber ganz nützlich und informativ. Unterhaltsam in dem Sinne nur bedingt, da zu schwer zu lesen.