Rezension

Ali findet Gott

Der Unsterbliche - Ali Dini, Alexander Urumov

Der Unsterbliche
von Ali Dini Alexander Urumov

Bewertet mit 3 Sternen

Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst danach seine Verbrecherkarriere nicht aufgeben. Es ist das einzige, was er kennt und kann. Und Schuld sind sowieso immer die anderen.
Erst spät in seinem Leben findet ein Umdenken statt, als er im Gefängnis einen Pastor kennenlernt, der ihm von Jesus Christus erzählt.

Die Lebensgeschichte von Ali fand ich sehr interessant, auch wenn sie ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Im Klappentext steht "Er radikalisiert sich, tötet im Namen Allahs. Später tötet er um des Tötens willen.". Beide Aussagen finde ich so im Buch nicht wieder. Zwar ist Ali Moslem, aber er ist keineswegs religiös. Er versteht Allah in den meisten Situationen nicht, und beschäftigt sich auch gar nicht damit. Er tötet auch nicht im Namen Allahs, sondern weil er unter gewalttätigen Banden aufwächst und im Drogengeschäft tätig ist. Ferner hat er niemanden vorsätzlich getötet, sondern er war in Kämpfe verwickelt. Er ist ein Krimineller gewesen, aber kein religiös motivierter Killer, wie der Klappentext und der Untertitel vermuten lassen. Dazu kamen immer wieder Rechtschreibfehler, die mich wirklich gestört haben. Die Gestaltung dieses Buches finde ich deshalb wirklich misslungen.

Sehr eindrücklich wurde die Situation im damaligen Iran geschildert, wobei auch etwas Hintergrundwissen vermittelt wird. Die Grausamkeiten des Krieges haben mich stellenweise sehr berührt und es wundert mich nicht, dass Ali Drogen braucht, um sein Leben zu gestalten. Umso schöner liest sich am Ende sein Lebenswandel, wenn er mit der gleichen Leidenschaft im Gefängnis wirkt.

Ein schönes Zeugnis eines Verbrechers, der die Gewalt hinter sich gelassen hat.