Rezension

All Eyes On Me von Cicer Arieti

All Eyes On Me -

All Eyes On Me
von Cicer Arieti

Bewertet mit 3 Sternen

Seitdem Kasimir bei einem Talentwettbewerb gegen einen Jungen namens Leonhard Valentin verloren hat, plagen ihn die Selbstzweifel und sein Mut, vor Publikum Klavier zu spielen, hat ihn vollends verlassen. Doch dann steht er seinem Konkurrenten von damals plötzlich wieder gegenüber und kurz darauf ergibt sich eine neue Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Die Frage ist nur, ob Kasimir sich dazu überwinden kann, diese Chance zu ergreifen. Und ganz nebenbei ruft Leos Anwesenheit mit einem Mal noch ganz andere Gefühle in ihm hervor.

Das Buch »All Eyes On Me« konnte bei mir vor allem hinsichtlich des Schreibstils punkten. Zu der Handlung und den Charakteren hatte ich allerdings ein etwas ambivalentes Verhältnis. Der Start in die Geschichte fiel mir nicht ganz so leicht. Irgendwie hinterließ der Einstieg mit dem Kaninchenraub einen leicht diffusen Eindruck und auch die Protagonisten konnte ich anfangs nicht wirklich greifen. Im Laufe der Handlung klappte das allerdings etwas besser. Sowohl Kasis als auch Leos Perspektive wird in den Kapiteln geschildet, weshalb man beide mit der Zeit leichter einordnen konnte. Nicht durchgängig waren mir die Protagonisten oder auch die Nebenfiguren sympathisch, aber das ist auch nicht der Anspruch, den ich an Buchcharaktere stelle. Womit ich persönlich eher meine Probleme hatte, war, dass ich manche Entscheidungen nicht wirklich nachvollziehen konnte, da diese so plötzlich auftraten oder irgendwie auch nicht so mit dem Bild, dass ich von den Figuren hatte, vereinbar waren. Interessant und schön ausgearbeitet fand ich allerdings besonders Leos Gefühlsentwicklung: Für ihn selbst und auch für mich als Leserin waren seine Gefühle (insgesamt und gegenüber Kasi) nicht immer ganz greifbar, weshalb ich auch das leicht offene Ende sehr gut gewählt fand.
Der letzte Abschnitt hatte sowohl rührende Momente zu bieten als auch Szenen, die mich etwas verwirrt zurückgelassen haben. Zum Ende hin war es mir teils ein zu starkes hin und her, sodass ich hier manchmal einzelnen Handlungsaspekten nicht ganz folgen konnte.

Außerordentlich schön fand ich, wie zuvor erwähnt, den Schreibstil. Musik spielt in dieser Geschichte eine wahnsinnig große Rolle und ich fand es wunderbar, dass man das auch an der Art des Erzählens merkte. Die Auswahl der Wörter und ihre Kombination miteinander waren stets mit der Musik verbunden und haben einen wirklich kreativen und einzigartigen Erzählstil hervorgebracht.