Rezension

Alles hat seine Zeit

Vom Glück des Loslassens - Kerstin Wendel, Ulrich Wendel

Vom Glück des Loslassens
von Kerstin Wendel Ulrich Wendel

Bewertet mit 3 Sternen

Oft gelingt es nicht, so leicht wie Ballons in der Luft zu schweben. Dieser christliche Ratgeber versucht Hilfestellung zu geben. Gelingt leider nicht unbegrenzt.

Wer träumt nicht von einem leichten Leben? Mich hat das Cover zum Kauf des Buches animiert. Leider konnte es nicht halten, was ich mir davon versprochen habe.

Trotzdem möchte ich den Autoren, einem Pastorenehepaar, meine Hochachtung aussprechen. Kerstin und Ulrich Wendel haben die Leser in ihr Leben eingeladen und ihnen vermittelt, wie sie selbst mit ihren Sorgen und Erwartungen umzugehen gelernt haben. Dabei half ihnen ihre Bibelkenntnis, auf die sie immer wieder zurückkommen.

Sie sprechen das Loslassen von Sorgen, Erwartungen und Besitz ebenso an, wie die Vergebung von Schuld und den Rückzug aus Überforderung. Sie nehmen Jesus als Beispiel und erläutern, wie er sich in diversen Situationen verhalten hat. „Häufig braucht es berührende Gotteserfahrungen, damit wir »Unverzeihliches« loslassen können“, steht auf Seite 97. Darunter verstehen die Autoren fremde und eigene Fehltritte gleichermaßen. Ihnen geht es darum, das Leben nicht schwerer zu gestalten, als es ohnehin schon ist.

Auch wenn mir das Buch über weite Strecken nicht das bot, was ich mir erwartet hatte, hat es mich doch angesprochen. Zwar habe ich auch ohne die Lektüre in vielen Situationen schon meine Überlebensstrategie entwickelt, trotzdem gefiel es mir, mich noch einmal in die Lösung diverser Probleme hineinzudenken. Den Umgang mit dem Spannungsfeld eines Erwachsenen zwischen seinen Kindern und den Eltern fand ich sehr gelungen dargestellt.

Gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches: Die 14 Kapitel haben eine angenehme Länge mit vielen Zwischenüberschriften. Zur Verdeutlichung sind die wichtigsten Leitsätze noch einmal in einer anderen Schrift in kleinen Kästchen am Rand hervorgehoben.