Rezension

Alltags Philosophie

Crackrauchende Hühner - Leveret Pale, Nikodem Skrobisz

Crackrauchende Hühner
von Leveret Pale Nikodem Skrobisz

Das Cover ist wie das gesamte Buch überraschend anders. Das Huhn war für mich ein absoluter Blickfang

Beim Titel stutzte ich kurz, dann kam die Neugier.
Im Klappentext heißt es: 
Der 17-jährige Schüler Nathan ist ein psychopathischer Freak mit der exotischen Lieblingsdroge Kratom. Von den meisten seiner Klassenkameraden wird er gemieden, so auch von Daniel, der sogar Angst vor Nathan hat. Doch bei der Berlinklassenfahrt am Ende der zehnten Klasse kommen Nathan und Daniel in dasselbe Hotelzimmer und damit wird die Konfrontation unausweichlich. Bald schlagen Daniels Ängste vor Nathan jedoch in eine morbide Faszination für den exzentrischen Außenseiter, dem eine prophetische Macht innezuwohnen scheint, um. Je länger Daniel aber Nathan folgt, desto mehr beginnt die Realität zu zerbröckeln. Bald vollführt Nathan biblische Wunder und hält nihilistische Predigten. Es tauchen sonderbare Gestalten auf, wie Schwarze in Einhornkostümen, sprechende, cracksüchtige Hühner und suizidale Zombies. Zunehmend beginnen Traum und Realität immer mehr ineinander zu kollabieren. Bald steht Daniel vor der Frage:
Was ist real? Und wen interessiert das eigentlich?
Nihilismus. Romantik. Drogen. Chaos. Kratom. Karl Marx beim Monopolyspielen. Zwei Hühner auf Crack. Der totale Wahnsinn.

Der Name des Schriftstellers ist das Pseudonym eines jungen deutschen Autors. Das Werk, Crackrauchende Hühner, hat den Untertitel Nihilist Punk. Der Autor besticht durch umfassendes Hintergrundwissen bei den angerissenen Themen.
Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches Werk. Es ist unangepasst, ungewöhnlich und provozierend. Es lässt nicht so leicht anaysieren oder interpretieren, ja ich sage es ist Punk.                                                        Beim Leser, besonders wenn er mit den Themen noch nicht so vertraut ist, setzt es ein gewisses Maß an Offenheit und Bereitschaft voraus, sich mit den Themen zu beschäftigen. Das Buch bietet Anhaltspunkte, die sich weiter verfolgen lassen. Neben verschiedenen philosophischen Themen, wird auch der legale Drogenkonsum  mit klaren Worten angesprochen. Die Droge Kratom (Mitragyna speciosa) gehört zu den legalisierten Drogen.

Zur Handlung lässt sich festhalten. Nathan der alsolute Außenseiter der Klasse mutiert zum Übermenschen und Held. Der Weg zum Erfolg ist nicht leicht. Er schart nach und nach immer mehr junge Menschen um sich. Viele davon sind vom Kratom fasziniert. 
Zu ihnen gehört auch Daniel, ein Mitschüler Er wird zum glühendsten Anhänger. In den Diskussions - Plauderrunden fordert er Nathan immer wieder heraus. Er will verstehen und sucht Erklärungen.Aus seiner Sicht ist das Buch verfasst. Im Verlauf gibt es verschiedene Metaebenen der Geschichte. Sie steigern die Spannung.
Der letzte Teil des Buches wirkt zunächst abstrus. Dabei schleicht sich durch den häufigen Perspektivenwechsel und die offene Selbstreflektion eine gewisse Form von Humor ein. Für mich wird das Buch zu einer Einladung sich mit den nicht alltäglichen Themen, mit den Mitmenschen und mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Es ist ein interessantes Buch, für Leute, die sich öffnen und mit den Themen auseinandersetzen wollen. Das Tempo des Autors ist rasant.