Rezension

Als Krimi getarnter Landschaftsführer

Elsässer Erbschaften - Jean Jacques Laurent

Elsässer Erbschaften
von Jean Jacques Laurent

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder so ein als Krimi getarnter Reiseführer eines unter Pseudonym geschriebenen frankophilen Deutschen. Das Elsass ist liebenswert, aber um das zu erfahren, brauchte ich diesen Roman nicht. Wenn man all die Stellen, in denen die Vorzüge dieser Landschaft angepriesen werden, abzöge, so bliebe etwa die Hälfte der Seitenzahl übrig. Das ist dann doch vielleicht etwas zu viel des Guten.

Zum Fall: Jules Gabin ist kaum in Rebenheim angekommen, als schon der erste Fall beginnt. Eine Lokalreporterin wird auf einem verfallenen Bauernhof erschlagen aufgefunden. Somit bleibt Jules wenig Zeit, sich zu akklimatisieren, stattdessen muss er sich mit auf den Feierabend fixierten Kollegen, einer wohl meinenden Zimmerwirtin und einer hübschen, aber etwas undurchsichtigen Untersuchungsrichterin herumschlagen. Nebenher muss er noch zahlreiche Versuche, den bekennenden Rotweintrinker zum Weißweintrinker umzupolen abwehren. Darüber bleibt der Fall (erzähltechnisch) auf der Strecke. Nachdem zunächst der cholerische Ex-Freund der Ermordeten in den Fokus gerät, zeigt sich am Ende, dass der Mord tatsächlich mit den "Elsässer Erbschaften" zusammen hängt.

Der Auftakt zu einer angekündigten Reihe ist aus den oben genannten Gründen etwas halbgar, aber durchaus ausbaufähig. Der Nachfolder wird von mir jedenfalls eine Chance bekommen.