Rezension

Als Unterhaltung für den Abend ausreichend, für Hochspannungsfans ernüchternd.

Der Tote und das Mädchen: Der erste Fall für Marie Maas - Martina Bick

Der Tote und das Mädchen: Der erste Fall für Marie Maas
von Martina Bick

"Der Tote und das Mädchen" ist bereits 1995 unter dem Titel "Tödliche Ostern" im Knaur Verlag erschienen. Außer das ich zunächst über die gute alte Währung "DM" mit einem Schmunzeln gestolpert bin, durfte ich feststellen, dass dies kein Nachteil für diesen Kriminalroman ist. Er ist Zeitlos und damit immer noch lesbar. Dass die alte Rechtschreibreform und davon unabhängige Rechtschreibfehler enthalten sind, darüber lässt sich nicht streiten. Hier wäre eine Überarbeitung wohl angebracht.

Das Cover ist relativ einfach Illustriert. Nicht schwer zu erkennen, dass "Der Tote und das Mädchen" am Wasser spielt, was sich auch im Buch bestätigt. Der Titel hingegen erzählt nichts weiter als das Gerüst des Romans. Ob der vorherige Titel besser passte, wage ich aber zu bezweifeln.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Besonders angetan haben es mir die Beschreibungen der Nordsee, an der Hauptkommissarin Maas mit ihrem Geliebten Tomkin, einem Londoner Schriftsteller, immer wieder Zuflucht sucht. Auch der Tatort und andere Schauplätze sind bildhaft dargestellt.

Marie Maas ist eine sympathische, hanseatische Kommissarin die ich gerne näher kennen gelernt hätte. Meinetwegen könnte dieses Buch auch ein Roman über die Beziehung von Tomkin und Marie sein, statt ein Krimi über den Geschäftsmann Horst Reimann welcher Tot in seinem Büro aufgefunden wird. Leider ist mir die Polizeiarbeit zu einfach. Hinweise und Indizien fliegen den Kommissaren förmlich zu und Spannung ist hier eher ein Fremdwort. Und das  obwohl der Leitgedanke des illegalen Waffenhandels in Deutschland unter einer Deckfirma, sehr gut und durchaus Ausbaufähig wäre.

Auch wenn ich persönlich mehr zum privaten Teil der Geschichte tendiere, schließen sich die Storys um Marie's Privatleben und den Mordfall zu einem harmonischen Kreis. Es werden zum Ende hin Verbindungen geschaffen, die durch und durch Sinn ergeben bzw. zur Auflösung des Mordfalls führen.

Pro und Contra halten sich nicht ganz die Waage und so habe ich nicht das Bedürfnis weitere Fälle von Marie Maas zu verfolgen, bereue es aber auch nicht dieses Buch gelesen zu haben.