Rezension

Alternative Realität

Hexenherz. Eisiger Zorn - Monika Loerchner

Hexenherz. Eisiger Zorn
von Monika Loerchner

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Hexenherz - Eisiger Zorn" wurde von Monika Loerchner verfasst und erschien 2017 im Acabus Verlag.
Helena lebt in einer Zeit, in derer alle Frauen mit Magie beseelt sind und die Männer den Frauen unterworfen sind. Auch Helena hat eine magische Fähigkeit, nämlich die des Eises. Mit dieser ist sie bei der Ostgarde und kämpft für das goldene Reich. Als sich ihr Bruder den Rebellen anschließt, beginnt für Helena eine schwere Zeit, denn dadurch, dass sie es nicht meldet, wird sie auch automatisch zur Verräterin. Ein neuer Lebensweg beginnt.
Der Autorin gelingt es eine alternative Realität zu schaffen, in der man mit den Protagonisten Geschehnisse erleben kann, welche einem einfach mitreißen in eine fremde Welt voller Magie und Zauber. Es ist eine interessante Welt, in die man hier reisen darf, denn die Idee, dass die Frauen die Regierenden sind, weil sie magische Fähigkeiten haben und die Männer eigentlich nur Untergebene und Arbeiten, hat doch etwas Neues, etwas Anderes, in was man sich doch sehr gut einfühlen kann. Auch das Problem mit den Rebellen oder Verrätern ist ein Problem, welches auch jetzt sehr aktuell ist, denn im Untergrund das Regime zu untergraben ist eine Aufgabe, welche für beide Seiten sehr gefährlich sein kann.
Die Protagonisten sind sehr lebensnah und lebendig beschrieben, sodass man sich das Aussehen und das Handeln sehr gut vorstellen kann. Auch die Gedanken und Handlungen kann man teilweise sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Helena ist eine sehr hitzige, junge Frau, welche beiden Geschlechtern gleichermaßen zugetan ist und dadurch auch einige Probleme nahezu magisch anzieht. Während zunächst ihre Probleme in der Kindheit besprochen werden, also auch das späte Erwachen ihrer Magie und schließlich ihr Leben in der Garde und ihren sehr rasanten Abstieg, kann man immer wieder einen Wandel in ihren Einstellungen und Überzeugungen feststellen, denn so manches was ihr in der Geschichte passiert erschüttert ihre Lebenseinstellung und die Einstellung zu ihrer Macht, in ihr inne wohnt.
Die Wortwahl und die Sprache ist sehr lebendig. Auch kommen Szenen vor, die in sehr blumigen Worten beschreiben, was Helena fühlt und macht. Denn eines sei gesagt, sie ist eine Protagonistin, welche kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr deutlich sagt, was ihr gerade nicht passt oder auch direkt sagt, was ihr durch den Kopf geht, wodurch manche Szenen auch von einer gewissen Komik zeugen. Auch die Konflikte der Charaktere, sei es Helena oder die zahlreichen anderen die im Buch vorkommen werden sehr gut und offen dargestellt, sodass man immer das Gefühl hat, dass man mitten im Geschehen dabei ist.
Auch die Annalen des Goldenen Reiches, welche immer zwischen den Kapiteln auftauchen machen die Geschichte interessant, denn wirkliche Geschehnisse der Geschichte werden hier für das Buch passend umgeschrieben. Man kann hier mitdenken, ab und zu miträtseln, welche geschichtliche Person des Mittelalters tatsächlich gemeint sein könnte und es lockert die Gesamtheit des Buches super ab.
Jeder der gerne Geschichten liest, in denen es um Macht, Liebe, Magie, Schmerz, Verlust und Verrat geht, sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen, denn es hat einfach alles, was sich ein Leser in diesem Bezug wünschen kann.