Rezension

Alterswerk von Theodor Fontane

Die Poggenpuhls - Theodor Fontane

Die Poggenpuhls
von Theodor Fontane

Die Poggenpuhls: Von adeligem Stand, aber leider verarmt, muss sich die verwitwete Mutter mit ihren drei Töchtern mit einer bescheidenen Rente durchschlagen; die beiden Söhne gehören dem alten Regiment des Vaters an. Ganz unterschiedlich gehen die Familienmitglieder mit der Situation um: Die Mutter, die aus einer bürgerlichen Familie stammt, hat keine Ansprüche für sich selbst und wünscht nur, dass es ihren Kindern gut gehen möge. Der ältere Sohn ist karrierebewusst und möchte gern aufsteigen, der jüngere ist ein liebenswerter Hallodri, der sich treiben lässt. Der ältesten Tochter ist es wichtig, ihren Adel hochzuhalten, die mittlere ist vielseitig begabt, organisiert das Familienleben und bessert das Einkommen mit unterschiedlichen Tätigkeiten auf, und der jüngsten gelingt es, Verbindungen zu einer reichen Familie zu pflegen und sich dort beliebt zu machen. Die Hoffnungen ruhen auf dem Onkel - kann er der Familie helfen?

Es gibt wenig Handlung, aber dafür wunderbare Charakterzeichnungen. Und erzählt ist das Ganze voller Lebensklugheit und Mitgefühl, dabei mit feinem Humor und einem Schuss Melancholie. Das kleine Bändchen (meine Ausgabe ist vergriffen und nicht mehr gelistet) hat mich gut unterhalten.