Ambivalent: Jaspersens Nacht
Bewertet mit 2.5 Sternen
Die Handlung spielt auf 2 Zeitebenen: Berlin im Juni 1920 und Rückblicke in das Jahr 1905. Aufkommender Nationalsozialismus, fanatische Kommunisten, ewiggestrige Monarchieanhänger, Träumer, Spekulanten, Agenten, Berühmtheiten, Korruption, Erpressung, Armut, Kriegsnachwirkungen und Familienkonflikte sind die mir spontan einfallenden Zutatenschlagwörter dieses Romans. Meine Lesefreude wurde allerdings bedauerlicherweise ziemlich gehemmt durch einen nur schwer (v)erträglichen Stil mit ständigen Wiederholungen, historische Ungenauigkeiten und regionale Unrichtigkeiten (in Berlin isst man beispielsweise weder Krapfen noch Berliner, sondern Pfannkuchen). Derartiges mag für das Geschehen an sich irrelevant sein, mir vergeht aber, wenn ich einen Autor bereits bei solchen leicht vermeidbaren Fehlern ertappe, nur allzu rasch die Lust am Lesen, denn es kommt mir dann so vor, als habe sich der Autor/Lektor/Verlag nicht ausreichend um mich als zahlenden Leser bemüht, und ich weiß dann auch nicht, was ich an sonstigen, von mir nicht so leicht überprüfbaren Dingen noch glauben kann.