Rezension

Amerika trifft auf Highlands – witzige Dialoge und Romantik inbegriffen

Victorian Rebels - Mein Ende und mein Anfang - Kerrigan Byrne

Victorian Rebels - Mein Ende und mein Anfang
von Kerrigan Byrne

Im fünften Band der Victorian Rebels erzählt Kerrigan Byrne die Geschichte des Highlanders Gavin MacKenzie, dem Halbbruder des Highlandteufels aus dem 3. Band. Gavin möchte sich von den MacKenzies loslösen und dafür das Anwesen der nach Amerika gezogenen Familie Ross kaufen. Doch da kommt Samantha ins Spiel, eine junge Amerikanerin, die in einer Notlage ihren Ehemann erschoss, nun auf der Flucht ist und sich als Alison Ross ausgeben soll, damit das Anwesen nicht in Gavins Hände fällt. Schon bald treffen nicht nur Kontinente, sondern auch zwei Hitzköpfe in den schottischen Highlands aufeinander, wobei nicht nur unflätige Worte fallen, sondern auch Funken sprühen.

 

Das Buch wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei abwechselnd Sam und Gavin in den Mittelpunkt gerückt werden, sodass man einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten erhält. Der Schreibstil ist wie immer leicht zu lesen und wunderbar bildhaft. Kerrigan Byrne hat eine so schöne Art zu schreiben und findet, meiner Meinung nach, die tollsten Vergleiche. Allein deswegen freue ich mich schon immer auf die Bücher dieser Reihe.

„Ihre Glieder waren wie Wolle, die man in einen See geworfen hatte. Vollgesogen, langsam und schwer.“

 

Was mir bei diesem Buch gleich aufgefallen ist, ist, dass es viel humorvoller ist als seine Vorgänger. Die hitzigen Dialoge zwischen Sam und Gavin haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht und auch die Beschreibungen waren witziger.

„Alison Ross stürmte mit der damenhaften Raffinesse eines brunftigen Hirsches, der sich auf seinen Gegner stürzte, in sein Büro.“

Dafür ist der Krimianteil nicht sonderlich spannend und, meiner Meinung nach, eher vorhersehbar. Das hat meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan, da mich Sam und Gavin von der ersten Seite an in ihren Bann geschlagen haben. Ihre Kabbeleien sind herrlich und mir hat auch sehr gut gefallen, dass die Protagonistin so ganz anders war als in den anderen Bänden. Hier haben wir keine feine englische Dame, sondern ein Cowgirl aus Amerika, das reiten und schießen kann und sich nicht scheut ihre Pistole auf ihr Gegenüber zu richten. Auch Gavin und sein Bemühen sich vom Clan der MacKenzies loszulösen sowie seine Streitereien mit seinem Bruder fand ich sehr interessant und unterhaltsam. Er hatte mein Interesse bereits im dritten Band gepackt, weshalb ich mich gefreut habe, nun mehr von ihm lesen zu dürfen.

 

Wieder mal ein gelungenes Buch der Victorian Rebels, das mir vergnügliche Lesestunden beschert hat und etwas anders daherkam als die anderen vier Bände. Nun bin ich gespannt, wer denn als nächstes ins Visier gefasst wird, denn die ein oder andere spannende Nebengeschichte wurde bereits angedeutet, und freue mich schon auf den nächsten Band.