Rezension

Amüsante und leichte Lesekost

Die Hörbigers - Georg Markus

Die Hörbigers
von Georg Markus

Bewertet mit 4 Sternen

Georg Markus stellt in seiner Story die Schauspielerdynastie „Wessely-Hörbiger“ vor. Wie man es vom Autor gewohnt ist, bringt er seinen Lesern eine Vielzahl von anekdotischen Highlights und bislang unveröffentlichte private Details zur Kenntnis.

Markus geht in seiner Biographie bis an die Wurzeln der Doppeldynastie zurück. Zum einen die Vorfahren „Hörbiger“, die neben einer Schauspielerin (sic!!) einen begnadeten Erfinder und Ingenieur (das Unternehmen existiert heute noch) in ihren Reihen hat als auch die der „Wesselys“, die zwar Theater affin, aber das bodenständige Gewerbe einer Fleischhauerei betrieben.

Der Bogen spannt sich von den Anfängen der Schauspieler und deren Privatleben über die unselige Rolle der Paula Wessely und ihres Gemahls während der NS-Zeit bis hin zu den jüngeren Generationen wie Manuel Witting, Christian Tramitz, Cornelius Obonya und Mavie Hörbiger, die ebenfalls Schauspieler wurden.

Ein wichtiger Aspekt sind auch die Bemerkungen der drei Töchter der Wessely, Elisabeth Orth, Christiane und Maresa Hörbiger. Die Töchter und so mancher Weggefährte kommen mit der jeweils eigenen Sichtweise zu Wort.

Man darf sich von Georg Markus keine wissenschaftliche Abhandlung erwarten. Doch für die Darstellung des Familienclans aus der Schlüssellochperspektive lieben ihn seine Leser. Der interessierte Bücherwurm erfährt einiges bis dato Unbekanntes, das der Autor in seinem charmanten Plauderton vorlegt.

Michael Heltau bringt es mit seinem Statement zu Paula Wesselys 85. Geburtstag auf den Punkt: „Dass eine Familie, die eine Wessely und viele Hörbigers hat, sehr animierend für Storys ist, liegt auf der Hand. Das ist bei Dynastien so. Bei den Windsors ist es nicht anders.“