Rezension

Anders als erwartet

Der Allergie-Code - Peter Liffler

Der Allergie-Code
von Peter Liffler

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Sachbuch war anders als ich es erwartet habe. Ich habe mit einem Buch gerechnet, in dem es um Allergien geht. Woher sie kommen, wie man mit ihnen umgeht, wie man sie (vielleicht) los wird. Allerdings konfrontierte mich dieses Buch mit dem Thema Sensibilität, dem Umgang von Eltern mit ihrem (erkrankten) Kind und einen Überblick über unsere Gesellschaft gab es noch oben drauf. Es wurde zwar ein Bezug all dieser Themen zu dem Thema Allergien gezogen, allerdings war mir das teils etwas weithergeholt beziehungsweise nicht gut genug begründet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Allergien im Vordergrund stehen, diese waren eher der gemeinsame Nenner, der anderen Themen.

Zu den Themen Allergien und Asthma wurde so gut wie nichts gesagt. Es waren hauptsächlich Kinder mit Neurodermitis als Fallbeispiele angegeben. Diese Fallbeispiele haben mir sehr gut gefallen. Da sie einen nicht nur die Symptome und Ausprägungen näherbringen, sondern auch das Verhalten von Kind und Eltern und auch die Gefühle, die die Eltern erkrankter Kinder haben. So zeigt sich auch der Teufelskreis. Denn Überfürsorglichkeit und Überbehütung gelten als Ursachen für Neurodermitis. Ist das Kind erkrankt steigen allerdings auch gerne die Überfürsorglichkeit und Überbehütung weiter an. Interessant ist, dass ich herausgestellt hat, dass es bei Kindern, deren Eltern Sensibilität aufweisen, häufiger zu Atopie kommt.

Ein großes Thema dieses Buches ist deshalb die Sensibilität. Es wird aufgezeigt woher sie kommt. Dabei wird auch auf unsere Gesellschaft geschaut und ein Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland (zu DDR-Zeiten) gezogen. So zeigte sich, dass Allergien und Neurodermitis im Osten kaum vorkamen. Mittlerweile haben sich die Level aber angeglichen und es lässt sich kein Unterschied mehr messen. Fazit: der westliche Lebensstil fördert allergische Erkrankungen.

Zum Schreibstil kann ich sagen, dass Fachwörter nur in Grenzen verwendet werden und somit der Text leicht verständlich ist. Wie schon erwähnt sind einige Fallbeispiele enthalten. Diese lockern den sachlichen Teil etwas auf.

Leider hat mir dieses Buch nicht so richtig zugesagt. Ich hatte etwas anderes erwartet und musste mich hier schon fast durchquälen. Größtenteils wartete ich darauf, dass es nun endlich zum eigentlichen Thema kommt.

Ich vergebe nur zwei von fünf Sternen.