Rezension

anders als erwartet

Anders als geglaubt - Mit Christus vor Augen Dekonstruktion verstehen -

Anders als geglaubt - Mit Christus vor Augen Dekonstruktion verstehen
von Preston Ulmer

Bewertet mit 2 Sternen

Dies Buch war so anders als ich erwartet habe. Ich benötigte mehrere Anläufe um es zu lesen. Vieles was den Autor stört, kann ich nachvollziehen, aber seine Folgerungen und Ansätze sind mir teils zu wenig nachvollziehbar begründet bzw. ich kann sie nicht teilen. Das Buch stellt die Anliegen des Autors bezüglich der Dekonstruktion vor. Die Argumente werden durch persönliche Erlebnisse aus seiner Familie und der anderer Personen aufgelockert. Die Sprache ist eher einfach gehalten, dennoch fiel es mir teilweise schwer dem "Gerede" eine Essenz abzuringen. Hier zeigt sich auch wie unterschiedlich Menschen ticken, für mich passte es einfach gar nicht. 

 

Gerade bei den persönlichen Erzählungen konnte ich manchmal nur den Kopf schütteln. Die beschriebene Einstellung zum Leben ist eine völlig andere. Dies hat sich u.a. gut in der Verantwortung gegenüber der Tochter und Tieren gezeigt. Die Tochter sollte ein Haustier bekommen und es wurde ein Einsiedlerkrebs gewählt, weil er denkbar pflegeleicht ist und eine kurze Lebenserwartung hat. Weil er so billig war, wurde ein zweiter Krebs gekauft. Der eine Krebs hat den anderen umgebracht und die Tochter war entsetzt. Das darf verantwortungsbewusste Menschen eigentlich nicht passieren. Ein Mindestmaß an Information über die Tiere und eine artgerechte Ausstattung ihrer Umgebung hätten das verhindert. Die Lehren und Folgen aus dem Erlebnis sind einfach verschwurbelte Argumente um Dekonstruktionsansätze zu untermauern. Sorry, da bin ich raus.  

 

Es ist meiner Meinung nach richtig Feststellungen, Dinge, Glaubenssätze, Traditionen zu hinterfragen, jedoch kann ich mir meinen Glauben nicht stricken wie einen Pullover. Das Ziel, dass es am Ende für jeden passt ist natürlich schön, aber dafür kann ich nicht einfach Dinge weglassen, die mir nicht gefallen. Aus den Worten der Bibel sollte nicht einfach frei gewählt werden. Z.B.: Jesus hat die Schriften "das Alte Testament" geachtet und sich daran gehalten. Ich kann nicht sagen, dass er Ehebruch akzeptiert nur, weil er für die Sünderin eintritt. Das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Eine Strafe verhindern, bedeutet nicht dass jmd. ohne Sünde ist. Aber in diesem Sinne scheint hier verfahren zu werden: nimm dir was du brauchst...

 

Ich bin von diesem Buch leider sehr enttäuscht und kann es nicht empfehlen.