Rezension

Anders als erwartet, aber dennoch hervorragend

Toter Sommer - Kat Rosenfield

Toter Sommer
von Kat Rosenfield

Meine Meinung:
"Toter Sommer" von Kat Rosenfield hat mich auf eine Weise gepackt und gefesselt, die ich so nicht erwartet habe. Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich ein spannenden Krimi erwartet, der aber auch gefühlvolle Seiten hat. Doch es ist soviel mehr wie ein Krimi. Es ist ein Buch der vom Loslassen erzählt, vom Leben in einer Kleinstadt, die von Klatsch und Tratsch und vorgefestigten Meinungen lebt. 
Becca erzählt ihre Geschichte, von dem letzten Sommer in ihrer Heimatstadt, der so vieles in ihrem Leben auf den Kopf gestellt hat. Es ist nicht nur das Loslassen von dem Bekannten und der Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Der Mord eines unbekannten Mädchen, wirft sie eigentlich schon aus der Bahn. Sie macht sich viele Gedanken über das Leben, die Zukunft, die Vergangenheit und auch die Liebe.
Aber es wird nicht nur die Geschichte von Becca erzählt, sondern auch die Geschichte von Amelia Anne Richardson, der jungen Frau, die auf brutale Weise ihr Leben verlor. Kurz vor der Stadt. Und so nach und nach kommen mehr Einzelheiten ans Tageslicht, die den Leser die Tat auflösen lassen.
 
Die Autorin hat einen unwahrscheinlich schönen und ausdrucksstarken Schreibstil, der mir vom ersten Satz an gefallen hat. Das was dem Buch an Spannung fehlt, weil es kein klassischer Krimi ist, wird durch diesen Schreibstil mehr als wieder gut gemacht. Gekonnt wurden mit Worten Gefühle, Handlungsorte und Ereignisse beschrieben. Sie spielt mit den Wörtern und ließ mich mehr als nur einmal staunen, wie schön sie diese Geschichte erzählt.
Doch die Autorin führt den Leser auch an der Nase herum. Sie legt falsche Fährten und lässt den Leser im Glauben, er hätte nun endlich den Fall gelöst. Doch sie hält mehrere Überraschungen in der Hand, die allen Glauben wieder zerrüttet. 
Gegen Ende wurde aus dem für mich sehr melancholischen und langsamen Buch, dann ein spannender Krimi. Der Übergang ist sanft und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich auf einmal in einem anderen Buch bin. Die Abfolge der Geschichte werden schneller, aber wirken nicht gehetzt.

Fazit:
In dem Buch steckt soviel mehr, als nur ein Krimi und die Jagd nach dem Mörder. Es ist ein Buch, welches mich durch einen sehr ausdrucksstarken Schreibstsil gepackt und überrascht hat.