Rezension

✎ Andrea Behnke - Fell liebt Federn

Fell liebt Federn -

Fell liebt Federn
von Andrea Behnke

»"Du singst so wundervogelschön", sagt Oura.«

Ein Satz auf der zweiten Seite, der sofort mein Herz berührt hat. Wie süß kann man bitte sein?!?!

Oura, eine Eichhörnchenfrau, und Paro, ein Meisenmann, müssen sich allerlei Feindseligkeiten stellen, denen sie aufgrund ihrer Liebe ausgesetzt sind.
Mir taten die beiden so unendlich leid ... Mein Herz wollte zerspringen bei all der Ablehnung, die ihnen entgegen gebracht wird. Dabei haben sie niemandem was getan. Sie lieben sich einfach nur.

Klare Bilder, ausdrucksstark, aber nicht überladen - genau richtig für Kinder, um zu verweilen und zum Beispiel Emotionen zu besprechen. Davon gibt es eine ganze Menge. Diese werden eindrucksvoll dargestellt. 

An sich ist die Geschichte abgeschlossen. Und doch hat sie ein offenes Ende. Ein Ende, welches man mit Kindern weiterspinnen kann. Das gibt sehr viel Raum zum Nachdenken, zum Darüberreden, zum Reflektieren, ...

Und ich denke, auch manch ein Erwachsener wird innehalten und das Gelesene auf sich wirken lassen. Denn das Buch ist nicht nur auf die Vielfältigkeit der Liebe anzuwenden, sondern auch auf die Vielfältigkeit der Freundschaft, auf die Vielfältigkeit des Individuums allgemein.
Viele Menschen vergessen, dass die Kleinsten nicht mit Vorurteilen geboren werden, sondern dass die Großen diese weitergeben.

Im Anhang gibt der Verlag sehr viel Input. Es gibt "Kreativ-Ideen" und eine Auflistung weiterer Bilderbücher und Fachbücher für Erwachsene

Mir führt das Werk erneut vor Augen, dass ich meinem Kind mitgeben möchte, offen für die Welt zu sein. Ich möchte, dass sie jede Persönlichkeit so annehmen kann, wie er oder sie ist.
Und ich möchte, dass sie ganz oft in ihrem Leben sagen kann:

»"Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass das seltsam sein könnte."«

©2021 Mademoiselle Cake