Rezension

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Angenehmes Lesevergnügen mit einer Zeitreise zu den Wikingern

Die Liebenden von Islay -

Die Liebenden von Islay
von Constanze Wilken

Bewertet mit 4 Sternen

Mit ihrem neuen Roman "Die Liebenden von Islay" hat Constanze Wilken einen Roman erschaffen, dessen Handlung auf zwei Zeitebenen auf der Insel Islay im Südwesten von Schottland spielt. Hier wird der Leser interessanten und außergewöhnlichen Charakteren begegnen. Die Handlung spielt einerseits in der Wikingerzeit, die andere in der Gegenwart.
Shona nimmt sich eine Auszeit von ihrem Job in Edinburgh, um sich auf der Insel Islay das B&B ihrer Schwester Freya und deren zwölfjährige Tochter Erin zu kümmern. Freya lag nach einem Verkehrsunfall in Koma. Jemand hatte sie mit ihrem Fahrrad angefahren und sich nicht um die Verletzte gekümmert. Freya zog ihre Tochter allein groß. Der Unfall der Mutter hatte Erin schwer getroffen und sie verstand es nicht, warum sie nicht aufs Festland zu den Großeltern durfte um ihrer Mutter nahe zu sein. Bei einem Gespräch mit Erin sieht Shona eine Zeichnung, die klar und deutlich erkennbar eine Frau aus dem Mittelalter darstellte, die ihren Mantel mit einer Brosche verschlossen hatte. Erin konnte sehr gut zeichnen. Und genau über diese Brosche fand Shona dann Zugang zu Erin. Sie erzählte, wie sie zusammen mit der Mutter diese Brosche gefunden hatten.
Gleichzeitig trifft Shona auf Gavin Ramsey, der nach Jahren zurück auf die Insel gekehrt war. Dort betrieb die Familie eine kleine Destillerie. Eltern, Bruder, Schwester und die Exfrau von Gavin hatten zum Startkapital beigetragen. Doch nun wollte Victoria ihre Einlage zurück. Das würde das Aus für den Betrieb bedeuten.
Ein ansprechendes Cover, ein interessanter Klappentext, zwei verschiedene Handlungen auf zwei Zeitebenen, was für eine unterhaltsame Lesezeit sprach.
Man fühlt förmlich beim Lesen das wilde Meer, spürt den Wind, den Sturm und das raue Leben der Leute in der Vergangenheit kommt bildlich sehr gut vorstellbar rüber.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist erkennbar durch das Voranstellen eines Zitats wie z. B. (S. 187)
"Es fragt der Kopf, ob es sich lohnt,
das Herz verneint,
sagt aber, dass es gut ist.
Norwegische Weisheit"

Das Personenverzeichnis zum Anfang gibt schon mal einen Einblick auf die vielen Personen, wie auch auf einzelne historische. Es sind in der Vergangenheit sehr viele Charaktere, wobei es nicht immer einfach ist, hier den totalen Durchblick zu behalten. Aber zum Ende klärt sich einiges. Wie gesagt, das Vergangene war schon sehr interessant und auch gut geschrieben. Aber letztendlich fehlte mir das verbindende Stück zwischen Hier und Heute und Vergangenheit. So habe ich dann nur die Vergangenheit gelesen und dann die Gegenwart. Es war dadurch flüssiger und zügig zu lesen.