Rezension

Anna will es wissen

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest -

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
von Christian Homma

Bewertet mit 5 Sternen

„...Das Anwesen war wie ein Geisterschloss, das schon vor langer Zeit verlassen worden war und nur darauf wartete, aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen...“

 

So stellt sich für die deutsche Journalistin Anna das Häuschen ihrer Großmutter in der Toskana dar. Hätte sich nicht ein Immobilienmakler gemeldet, hätte das Gebäude weiter vor sich hin geträumt.

Das Autorenpaar hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben, der auch eine gehörige Prise Humor enthält.

Der Schriftstil ist locker und leicht und sorgt trotzdem für einen hohen Spannungsbogen.

Die Personen werden gut charakterisiert. Das geschieht weniger durch Worte, eher durch Taten.

Anna weiß, was sie will. Doch exakte Planung ist eher nicht ihr Ding. Deshalb wirft ihr Vico, der Commissario, auch an den Kopf:

 

„...Denken Sie auch mal nach, bevor sie loslaufen?...“

 

Apropos Vico: Der wurde vom eigene Vater von Rom in die Provinz strafversetzt. Warum, wird an mehreren Stelen angedeutet, ist aber kein Thema für die Rezension.

Anna will das Häuschen renovieren. Also braucht sie einen Job, in dem sie schnell Geld verdienen kann. Giovanna stellt sie als Kellnerin ein. Ihr erster Tag endet damit, dass drei Herren von ihrem Stuhl kippen. Einer landet im Krankenhaus, für die beiden anderen kommt die Rettung zu spät.

Anna hat sie bedient. Darum nimmt sie die Ermittlungen in die eigene Hand. Sie traut Vico nicht. Außerdem muss sie sich ja an keine Regeln halten – glaubt sie. Natürlich gibt das Ärger. Wie sagt eine Bekannte so schön, als sie neugierige Fragen stellt?

 

„...Wer Stroh ins Feuer wirft, kann sich verbrennen...“

 

Nebenbei sorgen Annas Renovierungsversuche für weiteres Chaos in Großmutters Häuschen. Einfach mal auf Wände einzuschlagen, ist meist keine Lösung. Gut integriert werden Annas Telefongespräche mit Malte, einem Bekannten aus Deutschland. Der kommt schnell auf den Punkt und zeigt Anna die zu erwartenden Schwierigkeiten auf. Das tangiert sie aber nur wenig.

Im Team der Kriminalisten ist die Atmosphäre eher gespannt. Daran ist Vico nicht unschuldig. Er sieht die Fehler seiner Kollegen, weniger deren positive Seiten. Hinzu kommt, dass die Toten aus der Gaststätte nicht ihr einziges Problem sind. Es gibt einen weiteren Fall, der mehr als zwei Jahre zurückliegt.

Ich mag den Humor der Geschichte. Wie heißt es so schön, als Anna mit ihrem Fahrrad ohne nach links oder rechts zu sehen, über den Markt rast?

 

„...Anna lernte interessante neue italienische Schimpfwörter kennen, doch sie ließ sich nicht beirren...“

 

Am Ende steigt der Spannungsbogen rasant an. Das wiederum führt zur Aufklärung aller Fälle.

Der Krimi hat mich prima unterhalten. Ich freue mich auf die Fortsetzungen.