Rezension

anspruchsvoller Wissenschaftsthriller spannend in Szene gesetzt

Das Gedankenexperiment - Jonas Winner

Das Gedankenexperiment
von Jonas Winner

Bewertet mit 5 Sternen

Jonas Winner, der Autor dieses Buches, ist promovierter Philosoph und als solcher, hat er ein spannendes Thema in " Das Gedankenexperiment " verarbeitet.

Woher kommt unsere Sprache, ist sie von Anfang an in uns angelegt oder haben wir ein Sprachwesen in uns, das die Kommunikation steuert? Eine spannende Frage , der schon viele Wissenschaftler nachgegangen sind. Auch Leonard Habich arbeitet an diesem Gedankenexperiment und stellt Karl Borchert ,selbst Wissenschaftler, der diesem Phänomen nachgegangen ist, als Sekretär ein. Borchert nimmt diese Stelle an , eher aus Verlegenheit, denn sein Lehrauftrag an der Berliner Uni läuft aus und ein wissenschaftliches Projekt, was er hoffte finanziert zu bekommen, wird gecancelt.
Als Borchert auf dem Schloss ankommt, das der Forscher außerhalb von Berlin bewohnt, bemerkt er sehr schnell, dass Leonard Habich besessen ist von dieser Theorie. Sein körperlicher Verfall ist deutlich erkennbar und macht den Unterschied zu seiner mehr als zwanzig Jahre jüngeren Gattin mehr als deutlich. Doch schon schnell nach seinem Aufenthalt auf diesem Schloss, beginnt sich Borchert Fragen zu stellen. Bei der Durchsicht der Bibliothek findet Borchert seine wissenschaftliche Arbeit, die Habich mit vielen Notizen versehen hat und er erfährt, dass Habich und sein Vater, der Borchert nach einer schweren Kopfverletzung im Kindesalter operiert hat, sich gut kennen. Ist es Zufall , oder steckt mehr dahinter ?

Jonas Winter macht es seinem Leser mit diesem Buch nicht einfach. Viele philosophische Abhandlungen bekannter Denker wie Seneca, Sokrates, Wittgenstein usw. kommen in diesem Buch zur Sprache und werden als Grundlage weiterer Forschungen genannt. Ich denke, dass dieses Buch vor allem Leser ansprechen wird, die sich für dieses Gebiet interessieren und vielleicht sogar Vorkenntnisse besitzen. Doch der Autor, der ja selbst Philosoph ist, hat es schon verstanden, das Ganze spannend in Szene zu setzen. Gleich als Borchert das Schloss betritt, wird dem Leser klar, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann. Die Stimmung ist düster, teilweise sogar gruselig. Die Personen fand ich sehr treffend beschrieben, vor allem Borchert hat mir gut gefallen.

Wie schon gesagt ist dies kein Buch für zwischendurch, sondern schon ein Buch, das konzentriert gelesen sein will und ein Interesse an Philosophie voraussetzt, ansonsten könnte man enttäuscht werden.