Rezension

Anstrengende Protagonistin und ein nicht ganz überzeugender Kriminalfall

Der Tag, an dem Lotto-Werner verhaftet wurde -

Der Tag, an dem Lotto-Werner verhaftet wurde
von Jutta Wilke

Bewertet mit 3 Sternen

Finja versteht die Welt nicht mehr, und das nervt sie extrem. Sie ist einfach nur sauer. Ihr Papa hat keine Zeit mehr für sie, Emil hängt nur noch mit Juma zusammen und alle im Viertel scheinen den Verstand verloren zu haben. Und überall geht es um die Liebe, Verliebtsein und Herzschmerz. Dann wird auch noch Lotto-Werner verhaftet und keiner kann Finja so genau sagen warum. Deshalb macht sich die Hobbydetektivin an die Ermittlungen um Lotto-Werners Ruf zu retten. Eigentlich hilft ihr bei solchen Fällen ja Emily, aber Finja ist sich nicht sicher ob sie Juma und ihre blauen Augen dabeihaben möchte.

Kriminalgeschichten, auch für jüngere Leser finde ich eigentlich immer ganz spannend. Dieser Aspekt hat mich auf die Geschichte auch neugierig gemacht. Was die Liebe mit der Verhaftung von Lotto-Werner zu tun hat war mir ebenfalls rätselhaft. Anhand des Klappentextes habe ich mir auf jeden Fall eine spannende Ermittlung mit einigen Hindernissen erwartet.

Die Geschichte an sich hat mir dann leider nicht den gewünschten Ermittlungsspaß gebracht. Ja, Finja ermittelt und bekommt dabei auch Hilfe, aber so richtig im Vordergrund stand die Detektivgeschichte in meinen Augen nicht. Genauso viel Raum wie der Fall hat definitiv Finjas Gefühlsleben, ihre Freundschaft zu Emil, ihre Probleme mit Juma und ihre Selbstzweifel bekommen. Dieser Teil der Geschichte ist auf jeden Fall nah am Erwachsenwerden angelehnt und auch ganz gut geschrieben, allerdings war es für mich mehr anstrengend als interessant diese Abschnitte zu lesen. Und anhand des Klappentextes hatte ich diese Ausführungen auch nicht unbedingt erwartet.

Der Fall an sich braucht zudem sehr lange, bis er so richtig in Fahrt kommt und die Ermittlungen zumindest ansatzweise interessant sind. Zum Ende hin überschlagen sich dann die Ereignisse und die Auflösung des Falls kam sehr unerwartet. Dieses Unerwartet leitet sich auch daraus ab, dass der entscheidene Hinweis wenige Seiten vor der Auflösung auftaucht und so das Miträtseln ausblieb. Es war mehr so ein Huch - ein Hinweise und damit auch der Täter. Alle vorherigen Ermittlungen waren dadurch komplett überflüssig. Das fand ich sehr unbefriedigend. 

Gut gefallen haben mir aber die Zeichungen, welche die Geschichte ganz gut unterstützen. 

 

Insgesamt hatte ich eine Geschichte mit anderen Schwerpunkten und anderem Verlauf erwartet. Der Inhalt der Geschichte konnte mich zudem nur bedingt überzeugen. Für Fans dieses Genres aber aufgrund des flüssigen Schreibstils und des guten Handlungsaufbaus aber bestimmt ein Vergnügen.