Rezension

Anthony McCarten: Ganz normale Helden

Ganz normale Helden - Anthony McCarten

Ganz normale Helden
von Anthony McCarten

Ein Jahr ist es her, dass der vierzehn-jährige Donald Delpe an Leukämie gestorben ist. Sein älterer Bruder Jeff versucht seinen Eltern über diesen Verlust hinwegzuhelfen, doch dabei wird er auf eine harte Probe gestellt.

Seine Mutter Renata ist ein Kontrollfreak geworden und spioniert in Jeffs Sachen und lässt ihn nicht einen Moment aus den Augen. Sein Vater Jim hat ein Haus auf dem Land gekauft, setzt alle Hoffnung in die neue Umgebung und verbringt seine Freizeit mit Renovierungen.

Eines Tages öffnet Renata einen an Jeff adressierten Brief und ab da sieht Jeff rot. Er haut ab und verschwindet spurlos. Nun völlig aus der Bahn geworfen sucht Renata Rat im Internet und Vater Jim geht der einzigen Spur nach, die er hat. Er loggt sich in das Online-Game „Life of Lore“ ein, wo sich sein Sohn Jeff in der letzten Zeit immer mehr ein virtuelles Leben aufgebaut hat…

“Ganz normale Helden” ist die Fortsetzung des Romans “Superhero“. Aber auch ohne den Vorgänger kann man das Buch sehr gut lesen und der Handlung problemlos folgen. Für mich definitiv eines der Buchhighlights aus 2012. Eine tragische und herzergreifende Familiengeschichte, die sich einem aktuellen Thema widmet: Was macht das Internet mit uns und den Menschen um uns herum, wenn wir ihm so viel kostbare Lebenszeit schenken?