Rezension

Appetithäppchen

In der heißen Sonnenglut - Nina Ohlandt

In der heißen Sonnenglut
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kommissar John Benthien verbringt mit seinen Kollegen ein faules Wochenende in Sylt. Dazu quartieren sie sich bei Benthiens Vater in einem alten Kapitänshäuschen ein und genießen Meer, Sonne und Strand. Bis sich Benthien darüber wundert, dass sich die Füße, die neben ihm aus einem Strandkorb ragen, seit Stunden nicht bewegt haben. Die dazugehörige Frau wurde offenbar vergiftet und mit einem Zitat aus einem Karl May Buch über den Augen im Strandkorb in Pose gesetzt. Bald stellt sich heraus, dass die Tote eine Buchhändlerin aus Flensburg ist, die mit den Ashbury-Schwestern befreundet ist. Diese sind die Autorinnen des etwas schlüpfrigen Bestsellers ,,Gefangen im Harem“, dessen Erfolg vor allem daher rührt, dass es sich um ein autobiographisches Buch handeln soll. Benthiens Nachforschungen ergeben bald, dass die Ashbury-Schwestern seit Tagen unauffindbar sind und Termine nicht wahrgenommen haben. Kurz darauf werden auch die Zwillingsschwestern in ähnlich inszenierter Pose tot aufgefunden. Zahlreiche Verdächtige halten Benthien und seine Kollegen in Atem, bis sein professioneller Blick auf unscheinbare Kleinigkeiten das Rätsel löst.

Der Kurzkrimi liest sich locker und unterhaltsam. Allerdings bleiben die Ermittler etwas blass und farblos, auch die Nebenfiguren und Verdächtigen hätten für meinen Geschmack mehr Charakter und Eigenleben bekommen können – dann wäre es aber kein Kurzkrimi mehr. Um mehr vom sympathischen Ermittler John Benthien zu erfahren, werde ich dann wohl mal die langen Krimis lesen!