Rezension

Arbeitsplätze - Deckmantel für Verbrechen

Ein eisiger Tod - Ian Rankin

Ein eisiger Tod
von Ian Rankin

Bewertet mit 4 Sternen

Inspektor John Rebus von der Kriminalpolizei Edinburgh legt sich dieses Mal mit der “schottischen Mafia” an, deren Vertreter höchste Posten in Politik und Wirtschaft einnehmen und sich gegenseitig lukrative Aufträge und Fördergeldern zuschustern. Da diese “Ehrenmänner” auf ihre lukrativen Schiebereien nicht verzichten oder sich gar bestrafen lassen wollen, versuchen sie Rebus kaltzustellen und jagen ihm dabei mehr Furcht ein als eine Horde Totschläger ... - Gewohnt souveräner Thriller, der einmal mehr in der unvergleichlichen Rankin-Mischung aus Spannung, Melancholie und Schwarzhumor seine Antihelden in eine Geschichte verwickelt, welche die angebliche Elite von Edinburgh als skrupellose, gierige und korrupte Raubritter demaskiert - im Thriller kein unübliches Feindbild, das hier jedoch außerordentlich subtil gezeichnet wird und dadurch um so beängstigender wirkt. (Klappentext)

Er ist unordentlich und depressiv, seine Wohnung und sein Leben ein Chaos: Jede Beziehung geht schief, mit seiner Tochter gibt es dauernd Stress, sein Beruf ist sein Lebensinhalt. Er trinkt zu viel, schläft zu wenig und geht nicht immer den gesetzlichen Weg.
In diesem Buch gerät Rebus zwischen alle Fronten, denn die Herren in gebügelten Hemden und Krawatten verfügen über eine Macht, der Rebus nichts gegensetzen kann: Sie verteilen Arbeitsplätze. Die Alternative ist einfach: Sollte Rebus - sofern er über Beweise verfügt, die man noch nicht vernichtet oder gefälscht hat - sie wegen ungesetzlichen Vorgehens, Missbrauch von Steuergeldern und Subventionen belangen, müssen Firmen dicht gemacht werden, andere können den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten, wieder andere siedeln sich erst gar nicht an.

Ein hervorragender Krimi, der nicht leicht zu lesen ist; man braucht schon Konzentration und Geduld, um die Verflechtungen und Zusammenhänge zu verstehen, in die die Personen verstrickt sind. 
Vom feinsten: Der bissige sarkastische Humor.

Die einzigen, die das Vergnügen am Lesen dieses Buches trüben können: Die beiden Übersetzer. Rankin hat bessere verdient.