Rezension

Arno sorgt wieder für Chaos ....

Erbschleicher
von Martin Mucha

Bewertet mit 5 Sternen

Die Staatskassen sind leer und die der Uni natürlich auch und so muss Arno seinen Platz räumen und steht arbeitslos auf der Straße. Eine Katastrophe für unseren lieben Doktor und was wird seine Liebste dazu sagen? Nichts, denn bevor sie, was erfährt, bekommt sie Arno gar nicht mehr zu sehen, da er als Privatsekretär beim Millionär Sternwald anfängt. Der todkranke Mann hat noch viel zu erledigen und so kommt Arno nicht zum Verschnaufen. Dabei lernt er die liebreizende Familie kennen, die sich nichts mehr wünscht, als das der alte Herr endlich das Zeitliche segnet. Als Arno den Auftrag bekommt, das Testament in einer Bank zu hinter legen, ahnte er noch nicht, was für eine Wendung dieser Tag mit sich bringen wird. In der Bank wird er mit einer Waffe bedroht und ausgeraubt. Zurück in der Villa, will er beichten, aber zu spät Herr Sternwald ist tot und die Polizei schon da. Die Familie zerfleischt sich und das Testament ist verschwunden. Es beginnt eine Jagd nach dem Mörder und dem Testament. Jetzt heißt es nur noch für Arno, wie nutz ich das alles zu meinen Besten aus? Und das Chaos kommt ins Rollen ...
Woher nimmt der Autor nur die Ideen! Wie kann ein gebildeter Mann, nur so in kriminellen Schwierigkeiten stecken. Arno ist immer hinter dem Geld her, aber nicht nur weil er keines hat, das spielt natürlich auch eine Rolle, aber ihn geht es auch um den Nervenkitzel, das Adrenalin was dann durch seine Adern fließt. Das macht zumeist sein Leben eigentlich schwerer als es sein müsste. Er wird bedroht, zusammengeschlagen, von der Polizei verfolgt, von seiner Liebsten verlassen und wofür? Für den einen Gedanken reich zu sein? Nein, Arno verfolgt nur einen Wunsch, er will zurück an die Uni. Er will nichts anderes, sondern seine kleine Abstellkammer am Institut zurück und eine Fixanstellung, so kann er auch den Heiratsantrag seiner Liebsten annehmen, ohne dass sein männliches Ego beschädigt wird. Aber will Laura ihn überhaupt zurück?
Mit dieser Reihe hat der Autor bei mir genau ins Schwarze getroffen. Ich mag die Figuren, ja jetzt auch die Laura, die Sprachwahl, den Humor und natürlich die Location. Es macht einfach riesigen Spaß, Arno durch seine Abenteuer zu begleiten und ich merke jedes Mal, das ich bei seinen skurrilen Plänen den Kopf schütteln muss. Allerdings frage ich mich nach Teil vier, was soll noch kommen? So oft kann doch ein Protagonist nicht in Schwierigkeiten geraten, oder doch? Gerät dann nicht die tolle Idee, ein bisschen ausgelutscht zu werden. Ich hoffe doch nicht und für mich war auch dieser Teil wieder sehr gelungen und spaßig. Der Autor hat einen einmaligen Stil zu schreiben, er lässt unseren Arno, oft die Wortspiele drechseln und gleichzeitig haben wir die Schläger, die in Prollsprache diskutieren. Das ist schräg, aber unheimlich witzig. Überhaupt gefällt mir diese Leichtigkeit und dieser famose Wortwitz. Auch die Figuren sind immer herrlich gezeichnet und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Beim Millionär, der so richtig bissigen Humor und Schadenfreude hat, bei den Erben die sich am liebsten sofort meucheln möchten, bei der Polizei die hart durchgreift, aber leider bei dem Falschen, oder bei der Puffmutter, die alles andere ist, aber nicht nett. So streifen wir wieder mit Arno durch die Stadt und wissen sofort das kann nicht gut gehen, aber wie, muss man einfach lesen.
Ich empfehle eine große Kanne Tee zu kochen und sich dann die Zeit zunehmen, um diese Roadstory zu genießen.