Rezension

Arztzeitschrift

Herzsprung - Ildiko von Kürthy

Herzsprung
von Ildiko von Kürthy

Bewertet mit 2 Sternen

Auf den ersten Blick:

Cover und Titel  versprechen einen schönen, traurigen Frauenroman – jedenfalls habe ich das hier vermutet. Aber da ich bereits ein Buch von Frau von Kürthy gelesen habe, war ich sicher, auch hier ein humorvolles Buch vorzufinden. Die Kurzbeschreibung klang dann auch recht verrückt.

Kurz zum Inhalt:

Ammelie „Puppe“ Sturm steht kurz vor ihrem 30. Geburtstag. Dann erfährt sie, dass ihr Freund sie mit einer anderen betrügt und das sorgt dafür, dass eine Sicherung bei ihr durch brennt. Sie setzt sich ins Auto und fährt los…

Nun zu meiner Meinung:

Jetzt mal ehrlich…Kennt irgendjemand so eine übertrieben durchgeknallte Person? Wenn ja – es tut mir Leid, dann nehme ich alles zurück!

Aber ich werde in einem Jahr 30 und kann mich absolut nicht mit der Hauptperson Amelie identifizieren. Ich führe ein erfolgreiches „Familienunternehmen“ und gehe nebenbei noch Vollzeit arbeiten…für solche Stimmungsschwankungen hätte ich gar keine Zeit und ganz ehrlich – auch keine Lust. Amelie ist mir in allem, was sie tut, einfach zu übertrieben und die Geschichte daher leider überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Aus einer Vermutung heraus gleich mal alle Sachen des ehemaligen Partners mit Rotwein übergossen und weg – wenn das real wäre – wie viele Herren müssten dann wohl Angst um ihre Garderobe haben. Ich bin zwar absolut das komplette Gegenteil einer Feministin (mein Mann kann das bezeugen) aber so wie die Damenwelt hier dargestellt wird, würde ich als Mann wohl lieber bis zu meinem Ableben Single bleiben, als mir so ein Weib ins Haus zu holen. Ich hab auch kurz überlegt, ob die Autorin uns unterschwellig eine Botschaft damit zukommen lassen will; habe die Ironie in der Geschichte gesucht, al la „Liebe Damenwelt, seid nicht so streng mit euren Lieben“ .- aber ich habe keine gefunden…oder sie schlichtweg überblättert….Schade!

Aber um auch etwas Positives zu schreiben: Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich (vor allen Dingen) schnell und flüssig lesen. Und auch die ironische Art der Autorin kommt hier und da zum Vorschein und bringt den Leser mit viel Humor (und Durchhaltevermögen) zu einem Lächeln.

Mein Fazit:

Mein Vater nennt so etwas immer Artzeitschriften. Also wo man ohne viel zu denken, einfach stumpf vor sich hin lesen kann, ohne viel zu verpassen. Leider habe ich mir etwas mehr von diesem Roman versprochen –aber für den Warteberich beim nächsten Zahnarztbesuch gut geeignet.