Auf dem platten Land ist ziemlich was los…
Bewertet mit 3.5 Sternen
Sowohl Katharina von Hagemann als auch ihr neuer Chef, Benjamin Rehder, haben eine nicht ganz einfache Vergangenheit. Das sich so manches davon auch auf ihre neue Arbeitsbeziehung auswirkt bleibt natürlich nicht aus.Aber da sich gleich bei Katharinas Ankunft die Ereignisse überschlagen, bleibt nicht viel Zeit, sich erst einmal zu beschnuppern oder allzu viel persönliches auszutauschen.
Hinter die Kulissen
Durch die ständigen Perspektivwechsel gelingt es mir aber immer wieder Blicke hinter die Kulissen zu werfen. Hinter die Kulissen der Kommissare, aber eben auch hinter die Kulisse des Täters. So komme ich den Protagonisten ziemlich nahe, manchmal auch näher als mir eigentlich lieb ist. Als geübter Krimileser ist mir relativ früh klar, wer der Täter ist - aber das tut der Lesefreude gar keinen Abbruch.
Angenehmer Schreibstil
Relativ kurze, schnell wechselnde Kapitel lassen keine Längen aufkommen und der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig lesbar. Wenn man bedenkt, das beide Autorinnen schon von Haus aus mit Texten arbeiten, macht das ja auch durchaus Sinn. Blutheide ist ein spannender Auftaktroman zu einer Serie, die ich bestimmt weiter verfolgen werde.
Logik vs. Spannung
Natürlich gibt es die üblichen Dinge, wie bei jedem Krimi, die mir auffallen - wie wahrscheinlich ist es, das in einem kleinen Ort wie Lüneburg direkt am ersten Arbeitstag ein Serienkiller auftaucht? Aber so klein, dass wirklich jeder jeden kennt ist der Ort dann auch wieder nicht und für eine intelligente Kommissarin ist Frau von Hagemann manchmal extrem schwer von Begriff - aber hin und wieder muss sich die Logik halt der Spannung unterordnen :-)
Mein Fazit:
Blutheide ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit und interessanten Protagonisten. Mir gefällt es, dass mit Lüneburg und Umgebung ein eher unbekannter Krimitatort gefunden wurde, der sicher noch viele Geheimnisse zu bieten hat.