Rezension

Auf dem Schrott(!)platz

Inspektor Salamander – Tatort Schrottplatz -

Inspektor Salamander – Tatort Schrottplatz
von Markus Grolik

Bewertet mit 2 Sternen

**Illustrationen**
Die Illustrationen, die der Autor auch selbst vorgenommen hat, haben mir anfangs recht gut gefallen. Manchmal sind die Seiten allerdings sehr überladen und das Auge weiß gar nicht, wo es zuerst hinschauen soll. Dann mischt das Buch zusätzlich den Comic-Stil mit einem Erzählstil. Leider gelingt das nicht gut, denn teilweise ist nicht ersichtlich, wo man auf der Seite anfangen muss zu lesen - in den Sprechblasen oder im Text. Manche Sprechblasen ergeben auch erst Sinn, wenn man die Hälfte des Textes gelesen hat.
Für mich war es äußerst verwirrend, wenn es 4 Sprechblasen auf der Seite gab und der Dialog dann etwa so ging (keine Zitate aus dem Buch, sondern von mir erfundener Text, der aber darstellen soll, wie es dem Leser geht): "Wie heißt du?" - "Ich heiße Paula" - "Das ist ein schöner Name!" - "Wie meinst du das, du kennst die berühmte Sängerin nicht?"
Jeder ist doch jetzt verwirrt oder? Was hat die Aussage über die Sängerin mit den anderen drei Sprechblasen zu tun? Offensichtlich nichts! Und tatsächlich muss man erst den "Erzähltext" der Seite lesen, um zu erfahren, dass Inspektor Salamander erst über den Namen der anderen Person redet und sich dann das Gespräch entwickelt und der Name einer Sängerin fällt. Das hat mich so irritiert beim Lesen, es war sehr frustrierend.

**Witz und Humor**
Das lustige am Buch sind eigentlich die Wortspiele, von denen ich aber denke, dass viele Kinder der Zielgruppe (ab 7 Jahren) sie gar nicht verstehen werden.
Während die Spinne "Spider-Manni" (Spider-Man") und der "Biber Justin" noch als kindgerechte Wortwitze durchgehen, wird es bei "Hazel Maus" (Haselmaus?) schon schwieriger, vor allem, weil dieser Witz nur bei falscher Aussprache des ohnehin schon schwierigen und nicht unbedingt bekannten englischen Vornamens auftritt. Ob 7jährige etwas mit "Alster Capone" (Elster + Al Capone) anfangen können wage ich zu bezweifeln. 
Ich halte es mal dem Autor zugute, dass zumindest die Erwachsenen beim Vorlesen schmunzeln werden, das habe ich zumindest getan.

**Der Inhalt**
Die Geschichte selbst springt eigentlich von einem Ort zum anderen und hat nicht wirklich einen Spannungsbogen. Letztendlich kommt es zumindest zu einer Botschaft (Gemeinsam ist viel machbar), aber irgendwie fehlte mir wirklich so das "Erzählende". Und wie praktisch, dass genau an dem Tag, an dem Salamander etwas tun muss, was er nicht kann, sein Freund ihm eine Erfindung schenkt, die dann helfen wird. Diese Lösungen ex machina finde ich leider immer etwas kritisch.

**Fazit**
Letztendlich fand ich das Buch eher langweilig zu lesen und war mehr irritiert als unterhalten. Es wird sich zeigen, wie das Buch bei der Zielgruppe dann ankommt, die vielleicht der Story mehr abgewinnen können. Pluspunkte gibts auf jeden Fall für Kreativität im Namengeben und dem Illustrationsstil an sich (nur nicht der Anordnung der Illustrationen auf der Seite).