Rezension

Auf den Spuren ihrer Nachtfrauen

Frauen, an die ich nachts denke -

Frauen, an die ich nachts denke
von Mia Kankimäki

Bewertet mit 5 Sternen

Ich beneide Mia Kankimäki. Statt nachts im Bett Probleme zu wälzen, denkt sie an außergewöhnliche Frauen und ihre Pioniertaten. Welche genau, verrät sie in diesem Buch.

Eine von ihnen ist Karen Blixen, deren Spuren sie bis nach Nairobi gefolgt ist. Während ihrer Reise und Recherchen kommt die Autorin mehrmals in die Lage, ihr bisheriges Bild ihrer „Heldin“ zu hinterfragen. Dieser selbstkritische Blick macht sie sympathisch. Auch bei Forschungsreisenden wie Ida Pfeiffer oder Mary Kingsley schwingen sowohl große Bewunderung für deren  Mut und Willensstärke als auch Unverständnis dafür, dass sie nach der Rückkehr wieder in ihre alten Rollenmuster zurückfielen, mit.

Während ich über diese Pionierinnen schon Manches gelesen habe, brachte mir Mia Kankimäki auf ihrer Reise nach Florenz drei mir noch völlig unbekannte, sehr erfolgreiche Malerinnen der Renaissance nahe.

Wie die Autorin mit all den Frauen in Dialog tritt, Parallelen und Unterschiede zu ihrem eigenen Leben oder der heutigen Zeit herausstellt und Inspirationen und praktische Ratschläge für sich und die Leser auflistet, hat mir wie schon in ihrem Vorgängerroman "Dinge, die das Herz höher schlagen lassen" besonders gut gefallen. Ich bin sowohl den Spuren ihrer Nachtfrauen als auch ihren eigenen Entdeckungsreisen und Gedanken sehr gern gefolgt.