Rezension

auf der Flucht

Korallenherz
von Laura Walden

Bewertet mit 3 Sternen

1897 in Australien stirbt die Mutter der Zwillinge Lucy und Miranda. Mr. Taylor schafft die Kinder seiner Bediensteten auf Wunsch seiner Frau ins Waisenhaus. Das wird geleitet von einer Nonne, die gnadenlos ist. Besonders Miranda hat unter ihr zu leiden, denn sie ist ein ungestümes Kind im Gegensatz zu Lucy. Bei einer Strafarbeit gelangen sie an die Akten und erfahren, dass sie doch noch einen Vater haben. Bei nächstbester Gelegenheit fliehen sie und machen sich auf die Suche nach ihrem Vater.

Am Bahnhof begegnen sie dem hochnäsigen Brian, der von seinem Vater zum Onkel abgeschoben wurde, um der neuen Familie nicht im Weg zu stehen. Dann stößt auch noch der Halbaborigine Mandu zu der Gruppe, der als Kind verschleppt wurde und nun auf der Suche nach seiner Mutter ist. Ihm ist Ganan, eine Aborigine-Jäger, auf den Fersen.

Da die vier das gleiche Ziel - nämlich Cairns - haben, machen sie sich gemeinsam auf die Reise. Ihre Verfolger lassen sich nicht abschütteln und sie müssen so manchen Schwierigkeit meistern. Das Bewältigung der Hindernisse lässt sie reifen und sorgt dafür, dass sie trotz ihrer Unterschiedlichkeit zusammenhalten.

Das Buch beschreibt auch ein wenig die Konflikte zwischen den Weißen und den Aborigines. Mischlingskinder wurden den Müttern einfach weggenommen.

Die Protagonisten wurden mit ihren Eigenheiten sehr gut beschrieben. Der Anfang des Buches versprach eine spannende Geschichte. Diese Spannung konnte aber nicht gehalten werden. Egal was sich ihnen in den Weg stellte, es wird ohne größere Probleme gemeistert. Zu oft kommen sie mit Glück aus den Schwierigkeiten heraus und es bleibt noch Zeit für Romanzen. Am Schluss wird das Ganze dann noch getoppt, als sich manche Erwartung nicht erfüllt, manche Befürchtung nicht eintrifft und alles trotzdem gut ausgeht.

Das Buch ist unterhaltsam und spannend, hatte aber nicht den erwarteten Tiefgang.